In der Moschee in Embulbul ist hierfür nun ein wichtiger Grundstein gelegt. Die Erwartungen der Partner wurden besprochen, die Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit ausgetauscht. Und noch etwas hat der Besuch bewirkt: „Wir haben uns kennengelernt, haben Erfahrungen aus dem Alltag und der Theologie geteilt und gemeinsam darüber gesprochen, welche Herausforderungen wir bei den aktuellen Konflikten im Land sehen, und welche Lösungen jede Gruppe anbieten kann“, resümiert Matthias Eder. So wird Verständigung zum Gemeinschaftsprojekt, mit dem sich alle Parteien identifizieren und bei dem die Anliegen aller Gehör finden.
Um den IRD vor allem in Nairobi, aber auch darüber hinaus voranzubringen, sind am IRDIS für die nächsten Jahre weitere lokale, aber auch internationale Kooperationen geplant. „Religionen können instrumentalisiert werden, um Konflikte anzufachen oder Menschen gegeneinander aufzubringen“, sagt Eder. „Sie können aber auch – und darin sehe ich das viel größere Potenzial – Menschen verbinden, Räume der Begegnung schaffen und Akzeptanz und Verständnis fördern.“ Genau diese Wirkung ist es, die den Interreligiösen Dialog als Instrument der Friedensförderung für den ZFD und seine Partner so wertvoll macht.
Matthias Eder ist Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt internationale Beziehungen und war längere Zeit für die Vereinten Nationen tätig. Sein Interesse für die Entwicklungszusammenarbeit fußt auf seinem frühen Engagement in der katholischen Jugendbewegung. Dort kam er auch in Kontakt mit den Ideen der christlichen Soziallehre, die jedem Menschen das Recht auf gerechte Verteilung und Unterstützung durch die Gemeinschaft zuspricht, und die zum Orientierungspunkt seiner Arbeit wurde. Seit 2017 arbeitet Matthias Eder als ZFD-Fachkraft für Interreligiösen Dialog und interreligiöse Bildungsarbeit in Nairobi, Kenia. Dort war er in Partnerschaft mit den römisch-katholischen „Missionaries of Africa“ sowie dem Tangaza University College maßgeblich am Aufbau des 2019 gegründeten Instituts für Interreligiösen Dialog und Islamstudien, IRDIS, beteiligt. Matthias Eders‘ Einsatz für AGIAMONDO und den ZFD wird auch von seiner Familie unterstützt, die ihn nach Kenia begleitet hat und mit ihm in Nairobi lebt. Informationen zur aktuellen Situation vor Ort finden Sie unter www.agiamondo.de/Matthias-Eder.
Text: Eva Maria Helm; Fotos: Florian Kopp