Exposure- und Dialogprogramm: Vertreter*innen aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft besuchen AGIAMONDO-Partner in Kenia

Mitglieder des Deutschen Bundestags und weitere Entscheider*innen machen sich im Rahmen einer achttägigen Reise nach Kenia ein Bild von der Arbeit der AGIAMONDO-Fachkräfte im Zivilen Friedensdienst und deren Partnerorganisationen.

Abgeordnete des Bundestags, Vertreter des Bundesministeriums für wirtschaftliche  Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Hochschule der Polizei, Repräsentanten kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Medienvertreter*innen sind Mitte Februar nach Kenia gereist, um im Rahmen eines Exposure- und Dialogprogrammes (EDP) die Arbeit der AGIAMONDO-Partnerorganisationen sowie AGIAMONDO-Fachkräfte im Personalprogramm  „Ziviler Friedensdienst“ (ZFD) kennenzulernen und mit Friedensakteuren vor Ort ins Gespräch zu kommen. Ziel des EDP vom 19. bis 27. Februar war es, den Teilnehmenden unter der Fragestellung „Religionen als Partner für Frieden, Sicherheit und Entwicklung?“ Einblicke in das Leben und Arbeiten von Friedensakteuren in Kenia zu vermitteln und so das Potenzial und die Möglichkeiten von religiösen Organisationen in der interreligiösen Friedensarbeit sowie deren Herausforderungen besser verständlich zu machen.

Neben Vorträgen und Diskussionsrunden gewannen die Teilnehmenden auch einen authentischen Eindruck vom Alltag der Friedensakteure: Für vier Tage in Gastfamilien in Mombasa, Nairobi und Kericho untergebracht, begleiteten sie ihre jeweiligen Gastgeber zu religiösen Treffen, öffentlichen Veranstaltungen und Trainings, traten in Kontakt mit Vertreter*innen anderer Religionen und konnten so die interreligiöse Friedensarbeit unmittelbar erleben. „Hautnah dabei zu sein, wie unsere Fachkräfte und deren Kolleg*innen aus den Partnerorganisationen vor Ort tagtäglich im Austausch mit anderen Akteuren der Friedensarbeit sind, war beeindruckend – und hat noch einmal gezeigt, welche wichtige Rolle dieser kontinuierliche Dialog bei der Konfliktbearbeitung einnimmt“, so AGIAMONDO-Geschäftsführerin Dr. Claudia Lücking-Michel, ebenfalls Teilnehmerin der Reise.

 

Ulrike Hanlon von AGIAMONDO mit ihrer Gastgeberin Warda Zighe.
Ulrike Hanlon, Teamleiterin des ZFD bei AGIAMONDO und Teilnehmerin des Exposure and Dialogue-Programms beim Mittagessen in einem Straßenimbiss in Mombasa.
AGIAMONDO-Geschäftsführerin Claudia Lücking-Michel begrüßt die Teilnehmer des Exposure- und Dialog-Programms in Nairobi.
Teilnehmer*innen des EDP-Programms, Gastgeber*innen und Keyspeakers beim Workshop „Religionen als Partner in der Friedensbildung, Sicherheit und Entwicklung?“.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der als Gast von Scheich Abu-Hamza die gemeinsamen Aktivitäten der verschiedenen Religionen im größten Slum von Nairobi kennenlernte, zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Arbeit der Friedensakteure: „Mir wurde erneut deutlich, wie wichtig interreligiöser Dialog und die Zusammenarbeit der Religionen sind, wenn es darum geht, Konflikte gewaltfrei beizulegen, Frieden zu sichern oder wiederherzustellen und Armut zu bekämpfen; Förderung der Schul- und Erwachsenenbildung mit Arbeitsmöglichkeiten ist dabei ein wichtiger Faktor. Das gemeinsame Zeugnis, vor allem von Christen und Muslimen, hilft zudem, religiösen Extremismus zu überwinden“, so Schick. „Nicht zuletzt stellt das gemeinsame Wirken der Religionsgemeinschaften für das Wohl aller Kenianer eine kontinuierliche Ermahnung an die politischen Eliten des Landes dar, den Versuchungen der Gewalt und der Korruption zu widerstehen und dem Gemeinwohl zu dienen“, so Schick weiter.

Das diesjährige Exposure- und Dialogprogramm wurde nach 2018 bereits zum zweiten Mal bei AGIAMONDO-Partnerorganisationen in Kenia durchgeführt. Mit der aktuellen Reise knüpften AGIAMONDO und der EDP e.V., der die Exposure- und Dialogprogramme organisiert, an die positiven Erfahrungen an, die im letzten Jahr mit dem Programm zur interreligiösen Zusammenarbeit und zum interreligiösen Dialog in Kenia gemacht worden waren.