Stimmen aus aller Welt: Warum die Angebote der FID-Fachstelle im In- und Ausland geschätzt werden

AGIAMONDO

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Fachstelle Internationale Freiwilligendienste (FID) von AGIAMONDO kommen die Vertreter*innen von Trägern, Partnerorganisationen, Verbänden und ein ehemaliger Freiwillliger zu Wort. Sie nutzen den Service der FID von AGIAMONDO immer wieder für ihre Arbeit oder haben selbst an Seminaren teilgenommen.

„Zivilgesellschaftliche Verantwortung übernehmen“

„Als Pädagoge fasziniert mich die Zusammenarbeit mit jungen aufbruchbereiten Menschen, die zivilgesellschaftliche Verantwortung übernehmen wollen. Das erfordert eine qualifizierte Begleitung, denn sie befinden sich in einer besonderen Sozialisationsphase. Dafür bietet die FID ein konsequent begleitendes Seminarkonzept, das auf die Menschen in ihrem eigenen subjektiven Lernprozess fokussiert und sie dabei unterstützt, ihre Rolle in der Zivilgesellschaft zu verstehen.“

Hermann-Josef Platzbecker hat die FID mit aufgebaut und bis 2015 geleitet. Heute ist der Diplom-Pädagoge als Supervisor und Coach tätig.

„Sich immer neuen Heraus- und Anforderungen stellen“

„Ich schätze als Vorstandmitglied von MISEREOR und von AGIAMONDO die professionelle Beratung und Begleitung, mit der die FID im Sinne des Subsidiaritätsprinzips die Eigenverantwortung und Kompetenzen der Träger stärkt. Der FID ist es gelungen, den Freiwilligendienst mit anderen Akteuren konzeptionell zu entwickeln und zeitgemäß zu gestalten. Für die Zukunft wünsche ich ihr, dass sie sich weiter mit eigenem Profil den Heraus- und Anforderungen stellt und auf dem ‚Markt‘ als kompetente Fachstelle immer wieder neu bewährt.“

Thomas Antkowiak ist Geschäftsführer des Bischöflichen Hilfswerks MISEREOR e. V. in Aachen und stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes von AGIAMONDO.

 

Hermann-Josef Platzbecker
Thomas Antkowiak
Eva Rausche
Philipp Noack

„Es ist gut, dass du hier bist“

„Als kleinere Entsendeorganisation mit jährlich etwa acht Freiwilligen liegt uns daran, dass die Freiwilligen auch andere Perspektiven kennenlernen. Deshalb nutzen wir das Seminarangebot der FID. Unsere Freiwilligen berichten oft gerade nach den Zwischenseminaren, wie wertvoll es für sie war, sich mit anderen auszutauschen. Themen, die in der Vorbereitung noch ganz wichtig sind, können im Dienst als nicht mehr so relevant empfunden werden, während andere an Bedeutung gewinnen. Die wichtigen Momente im Freiwilligendienst sind nicht die großen, lauten, sondern die kleinen, leisen, das, was im Alltag passiert und das Gefühl gibt: Es ist gut, dass du hier bist.“

Eva Rausche ist Referentin für Weltkirche und Mission beim Bistum Essen, das jedes Jahr rund acht Freiwillige entsendet.

„Zeit im Ausland als Lerndienst verstehen“

„Meine Verbundenheit zu gesellschaftlichen und politischen Themen und der Wunsch nach einem ökologischen und gerechten Miteinander haben ihren Ursprung in den Begegnungen und Erfahrungen, die ich in Indien machen durfte. Mein Tipp an Freiwillige ist, dass sie ihre Zeit im Ausland als Lerndienst verstehen und sich von dem Druck befreien, vor Ort irgendwelche Dinge erreichen zu müssen. Im Mittelpunkt sollten vor allem Zuhören, Lernen und Begegnungen stehen. Der entwicklungspolitisch wichtigste Teil des Dienstes beginnt dann durch das Engagement nach der Rückkehr.“

Philipp Noack hat 2012/2013 einen Freiwilligendienst bei der Kinderrechtsorganisation “Butterflies” in Indien gemacht. Als Referent begleitet er jetzt Freiwillige in den Seminaren der FID.

„Jungen Menschen aus dem Globalen Süden einen Freiwilligendienst in Deutschland ermöglichen“

„Ein Meilenstein im Bereich der internationalen Freiwilligendienste war die Einführung einer Incoming-Komponente im Rahmen des BMZ-Förderprogramms „weltwärts“. Gemeinsam mit der FID setzen wir uns im Katholischen Verbund Internationale Freiwilligendienste und mit anderen Verbünden dafür ein, die Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln, damit auch künftig junge Menschen aus dem Globalen Süden einen Freiwilligendienst in Deutschland absolvieren können.“

Gregor Podschun, Bundesvorsitzender des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) und Benedikt Pees, Referent für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. Sie vertreten gemeinsam die Interessen der Träger Internationaler Freiwilligendienste gegenüber der Politik.

 

Benedikt Pees
Gregor Podschun
Sr. Harriet Nakirya
Dr. Jörg Lüer
Heike Strecke

„Es ist wichtig, sich als Partner auszutauschen“

„Der FID-Partnerworkshop zu ‚Safeguarding‘ hat mein Verständnis für das Thema sexualisierte Gewalt vertieft. Mir ist klar geworden, dass sexualisierte Gewalt häufig von Menschen ausgeübt wird, die den Betroffenen nahestehen, was Interventionen erschwert. Es war eine wertvolle Erfahrung, sich mit Partnern aus verschiedenen Ländern auszutauschen. Sexualisierte Gewalt stellt uns alle vor Herausforderungen. Darum ist es wichtig, gemeinsam davor zu schützen. Organisationen müssen ein vertrauensvolles Umfeld schaffen, in dem Betroffene offen reden können.“

Sr. Harriet Nakirya arbeitet bei der Partnerorganisation Little Sisters of St. Francis (LSOSF) in Uganda und hat 2019 am FID Partnerworkshop zu „Safeguarding“ teilgenommen.

„Wertvolle Ressource für die internationale Zusammenarbeit“

„Die langjährige Existenz der Freiwilligendienste ist ein großer Erfolg an sich. Sie tragen in stiller und verlässlicher Weise dazu bei, dass wir in der Einen Welt zusammenwachsen. Die so entstehenden persönlichen Beziehungen und Erfahrungen stellen eine wertvolle Ressource für die internationale Zusammenarbeit dar. Ich würde mir wünschen, dass wir die Erfahrungen aus den Freiwilligendiensten stärker als bisher in unserer Arbeit mit bedenken. Das könnte uns etwa beim Umgang mit dem kolonialen Erbe wichtige Impulse geben.“

Dr. Jörg Lüer ist Geschäftsführer der Deutschen Kommission Justitia et Pax, die maßgeblich am Aufbau katholischer Freiwilligendienste und der FID mitgewirkt hat.

„Kompetenter und verlässlicher Partner an unserer Seite“

„Wir sind dankbar, mit der FID bei der Durchführung des internationalen Freiwilligendienstes einen kompetenten und verlässlichen Partner an unserer Seite zu haben. Das Notfalltelefon und -management, einschließlich der Versicherungen, geben sowohl uns als Entsendeorganisation als auch den Freiwilligen und Partnern große Sicherheit und erleichtern unsere Arbeit. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das fid-Krisenmanagement mit seinen professionellen Ansprechpartner*innen auch bei psychisch belastenden Erlebnissen von Freiwilligen wertvolle begleitende und weiterführende Hilfsangebote bereitstellt.“

Heike Strecke ist als Programmadministratorin bei den Don Bosco Volunteers für Freiwilligendienste und Bildung zuständig.


Text: AGIAMONDO

September 2021

Dieser Artikel stammt aus dem AGIAMONDO-Magazin "Contacts", Ausgabe 2/2021. Die PDF-Version des Artikels finden Sie hier zum Download.