Sri Lanka: Workshop stärkt Frauen in ihren Rechten für eine bessere Zukunft

Frauen in Führungspositionen in den Plantagensiedlungen Sri Lankas lernen in einem Workshop ihre Rechte kennen.

Im Hochland von Sri Lanka leben viele Familien in beengten Siedlungen am Rande der Teeplantagen in großer Armut. Besonders hart trifft es die Frauen der Gemeinschaften.

 

Vor allem die Frauen in diesen Plantagengemeinschaften*, die dort seit vielen Generationen wohnen, stehen vor großen sozioökonomischen und politischen Herausforderungen. Mit ihrem eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsfürsorge und Erwerbsarbeit gehören sie nach wie vor zu den am stärksten benachteiligten Gruppen des Landes. Mit dem Workshop "Breaking Barriers", den der ZFD-Partner Caritas Sedec in der zweiten Jahreshälfte 2024 durchführte, sollten junge weibliche Führungskräfte aus den Gemeinschaften in ihren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Rechten gestärkt werden. Bei Caritas SEDEC ist Thomas Vanke mit seiner Stelle als Koordinator des Landesprogramms Ziviler Friedensdienst von AGIAMONDO angesiedelt. Das Ziel des Workshop war, dass die jungen Frauen ihre Rechte kennen, ihre Interessen besser vertreten können und sie über Instrumente verfügen, mit denen sie ihre Gemeinschaften verändern können. Frauen im Plantagensektor sind besonders gefährdet, wirtschaftlich benachteiligt, sozial diskriminiert und politisch marginalisiert zu werden. Gewalt gegen Frauen, ungleiche Löhne und fehlende Führungsmöglichkeiten schränken sie zusätzlich ein.

Die Teilnehmerinnen lernten die grundlegenden Rechte von Frauen im nationalen bzw. internationalen Rechtsrahmen kennen und machten sich mit dem Rechtssystem Sri Lankas sowie den Schutzmaßnahmen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt vertraut. Rechtsexperten informierten die Frauen über ihre Grundrechte sowie ihre wirtschaftlichen, sozialen und politischen Rechte. Die Frauen erfuhren wie sie auf Rechtshilfe und Unterstützungsnetzwerke zugreifen können. Wichtig war auch der Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt wie häuslicher Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz und Menschenhandel. Die Frauen lernten, wie sie diese Verstöße erkennen, sie wirksam melden und die Überlebenden in ihren Gemeinden unterstützen können. Die jungen Führungskräfte setzten sich mit verschiedenen Methoden der Interessenvertretung auseinander, wie z. B. Kampagnen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Organisation an der Basis und Lobbyarbeit bei politischen Entscheidungsträgern. Mittels praktischer Übungen entwarfen sie Pläne für die Interessenvertretung, die auf die spezifischen Herausforderungen ihrer Gemeinschaften zugeschnitten waren. Die Kenntnis digitaler Medien, um sich Gehör für die Anliegen von Frauen zu verschaffen und Unterstützung zu mobilisieren, waren ein weiterer Aspekt. Theoretisches Lernen und praktische Übungen ermöglichte den Teilnehmerinnen die nötigen Methoden und das Selbstvertrauen, um gegen sich gegen Ungleichheit und für eine Veränderung einzusetzen. Caritas Sedec ist ein Partner von Misereor und steht im Mittelpunkt der diesjährigen Misereor-Fastenaktion.

Text: Thomas Vanke/Ursula Radermacher

31.03.2025