Was sind die konkreten Auswirkungen auf die Arbeit im ZFD?
Alle ZFD-Fachkräfte und ihre Kolleg*innen sind im Homeoffice. Wir treffen uns zweimal wöchentlich virtuell, um diverse Themen zu besprechen. Wichtige Punkte sind das persönliche Leben bei totaler Ausgangssperre oder die veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Nach dem ersten Schock als Mitte März die erste Ausgangssperre ausgerufen wurde, haben die Fachkräfte und ich zusammen mit unseren Partnern schnell Wege gefunden, um in der Krise weiterzuarbeiten.
Dabei sind beachtliche Projekte entstanden. Gemeinsam haben wir den Rahmen und die Inhalte für ein Heft erarbeitet, dass die unterschiedlichen Ansätze beim Thema Vergangenheitsarbeit aufzeichnet und beschreibt. Eine Partnerorganisation hat sich dazu entschieden, ihre Ausstellung zum Thema Erinnerung zu virtualisieren, und so ihren Besuch auch unter den gegebenen Umständen zu ermöglichen. Und die Jugendlichen von Kaji B'atz haben angefangen zu filmen, kleine Videos, die das Leben in ihren Dörfern dokumentieren.
Corona macht eben auch erfinderisch. Wir alle lernen viel dabei: wer hätte noch vor kurzem gedacht, dass wir mit neuen digitalen Werkzeugen so leichtfüßig umgehen? Dass wir in den unterschiedlichsten Communities so viel mit- und voneinander lernen können? Dass auch bei den Partnern plötzlich Vorhaben möglich sind, die noch vor kurzem unvorstellbar waren?
Was erwarten Sie für die Zukunft des Landesprogramms?
Wir fragen uns, wie sich die veränderten Rahmenbedingungen in Zentralamerika auf die Programmarbeit auswirken werden. Menschenrechte waren auch schon vor Corona massiv eingeschränkt, in der Krise hat sich dies noch weiter akzentuiert. Unser Programm wird sich darauf einstellen müssen. Wir werden gemeinsam lernen, auch in der „neuen Normalität“ an den gesellschaftlichen Baustellen wirksam zu werden.
Text: Martina Richard/ Ursula Radermacher
13.07.2020