Umfrage zur Pandemie zeigte Betroffenheit von Jugendlichen
„Eine Umfrage, die wir mit Lehrenden und Freiwilligen sowie jugendlichen Ausstellungsbegleitern des Museums durchführten, zeigte, wie vielfältig deren Bedürfnisse sind. Es ging um gesundheitliche Sorgen bezüglich des Virus, aber auch um die pädagogische Arbeit mit Schüler*innen in der Distanz, wenn diese kaum Zugang zu digitalen Medien haben. Mindestens ebenso wichtig waren die alltäglichen Fragen des Überlebens.
Die Auswertung verdeutlichte, wie stark junge Menschen von der Pandemie auf emotionaler Ebene und den Folgen des social distancings betroffen sind. Daraufhin organisierten wir im Rahmen des ZFD-Projektes, Workshops für die Lehrenden und Museumsbegleiter*innen zum Thema Selbstfürsorge. In den Kursen erlernten sie Methoden, die helfen mit den emotionalen Herausforderungen dieser besonderen Zeit umzugehen. CALDH organisierte zudem über humanitäre Hilfe Lebensmittelpakete für die besonders betroffenen Personen unserer Zielgruppe. Unsere Idee ist es, den Workshopteilnehmer*innen Internetplattformen zugänglich zu machen, so dass sie sich untereinander gegenseitig unterstützen können. Mit anderen vierstündigen Online-Dialogen wollen wir die aktuelle Situation und die Folgen der Pandemie in Guatemala reflektieren. Erneut sind die Menschen, insbesondere die Maya sowie die Frauen, am meisten von der Pandemie betroffen, die historisch in Guatemala ausgegrenzt und rassistisch diskriminiert wurden und werden."
Nacht der Museen im Online-Format
„So besteht die Verbindung zum Projektthema Erinnerungspädagogik der Casa de la Memoria weiterhin, auch wenn es momentan nur online geht. An der Nacht der Museen nahm CALDH mit einem Video des Museums teil. Ein großer Wunsch wäre nun eine 360-Grad-Ausstellung des Museums im Internet, die durch Unterstützung von AGIAMONDO und dem ZFD wahr werde könnte.
Das Alltagsgeschäft halten wir neben dem Administrativen mit konzeptuellen Diskussionen und dem Kontakt zu den Zielgruppen aufrecht. Doch wenn man nicht gemeinsam in demselben Büro arbeitet, dauert alles viel länger. Wir motivieren uns jeden Tag mit neuen „Animos“ ( deutsch: Motivationen) – im tiefen Wissen, dass wir zu den Privilegierten in dieser Situation zählen.“
Text: Karolin Loch/ Ursula Radermacher
14.07.2020