Der Beginn von Covid 19 in El Salvador
„Im Februar pochten einige Museumskolleg*innen auf neue Sicherheitsmaßnahmen wegen Covid 19, obwohl es noch keine Erkrankten in Mittelamerika gab. Unsere Themenplanung in der Vergangenheitsaufarbeitung, für die Workshops mit Mitarbeiter*innen des Gesundheitsministeriums, die im Programm der Kriegsveteranen und Opfer arbeiten, ging gut voran. Unser erster Workshop war für Ende April angesetzt. Seit dem 11. März sitze ich nun aber im Homeoffice. Der ausgerufene Lockdown begrenzt die Bewegungsfreiheit extrem. Nur Mitarbeiter*innen des Gesundheitsministeriums, der Polizei, der Supermärkte oder Soldaten dürfen ihre Arbeitsplätze aufsuchen.
Komplett eingesperrt zu sein und nur einmal in der Woche für den Einkauf rausgehen zu dürfen, war eine große Umstellung für uns alle. Viele Kolleg*innen leben in sogenannten Barrios Populares. Das sind Stadtteile, in denen vor allem Menschen mit geringem Einkommen in sehr kleinen Wohnungen mit vielen Personen leben. Dies ist schon unter normalen Umständen sehr herausfordernd. Nun kam dazu, dass meine Kolleg*innen ihre Kinder zu Hause unterrichten mussten und „nebenbei“ ihre Arbeit erledigten. Das beschränkte Leben mit verstärkten Kontrollen von Polizei und Militär ist für alle sehr belastend. Dazu kommt die bedrückende Angst um die ökonomische und gesundheitliche Existenz.„