AGIAMONDO hat sein Konzept zur Umsetzung des Zivilen Friedensdienstes im Haus überarbeitet und neu aufgesetzt. Dieses wurde mit den Partnerorganisationen im Februar 2023 diskutiert.
Warum war es wichtig, ein neues Konzept zu erstellen?
Irene Mukasa-Erben: In den vergangenen Jahren haben sich unsere Partnerorganisationen ebenso wie AGIAMONDO selbst stark weiterentwickelt. Der ZFD und die Landesprogramme sind gewachsen, neue Strukturen sind hinzugekommen und damit verbunden neue Erfahrungen, Teams, Perspektiven und Arbeitsweisen. Um diese zu integrieren und unsere Zusammenarbeit weiter zu fokussieren, haben wir ab 2022 mit den Partnern unser gemeinsames Konzept zum Zivilen Friedensdienst überarbeitet. Es reflektiert unsere Idee von Partnerschaft, wie wir sie jeden Tag leben – basierend auf Begegnung, Wertschätzung und dem Ziel, sozial und ökologisch positive Veränderungen zu bewirken. Und es begreift den ZFD als Welt-Team, in dem die AGIAMONDO-Geschäftsstelle in Köln sowie die Koordinator*innen und die Partnerorganisationen vor Ort stärker als zuvor konzeptionell zusammenarbeiten.
Wie sieht diese partnerschaftliche Zusammenarbeit genau aus?
Irene Mukasa-Erben: In unseren Partnerländern unterstützen Fachkräfte von AGIAMONDO lokale Organisationen in deren Projektarbeit zur Friedensförderung. Das Friedensengagement der Partnerorganisationen ist sehr unterschiedlich gelagert – Beispiele für Bereiche der Konfliktarbeit sind Mediation, Interreligiöser Dialog, Erinnerungsarbeit, Kommunikation und Advocacy, Jugend- und Bildungsarbeit, Land und Ressourcen. Der über die Projekte der Partner geleistete Beitrag zum Friedensprozess wird im Programm in einem gemeinsamen Projektantrag an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammengeführt. Hierfür besprechen die Partner und die ZFD-Koordinator*innen in den Ländern, worauf sie in ihrer weiteren Arbeit Schwerpunkte setzen wollen, welche Ansätze und Themen im Programm die größte Relevanz haben und das Engagement der Partner sinnvoll abbilden. Dieser Dialogprozess, der sich dann auch in der individuellen Planung der jeweiligen Fachkraftprojekte fortsetzt, hat sich in der partnerschaftlichen Arbeitspraxis immer weiter geformt, gefestigt und bewährt. Deshalb haben wir ihn nun im Konzept verschriftlicht. Er gewährleistet, dass sich alle Beteiligten mit dem Projekt identifizieren und es mittragen können.