Unmittelbarkeit ist ein großer Vorteil
„Es ist die Unmittelbarkeit des Kontakts – mit Noelias Erfahrungen, ihren Kenntnissen über die ökologische und politische Situation in Bolivien, aber auch mit ihrer sympathischen und zugewandten Art – durch die alle Projekte an Authentizität und Überzeugungskraft gewinnen“, sagt Dr. Dietmar Müßig, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche.
Für die Erstellung des Rezepthefts steuerte Noelia Crespo ihr Wissen über die Umweltprobleme vor Ort bei und schrieb an den Texten mit. Bei anderen Projekten machte sie der Diözesanstelle ihr Netzwerk zugänglich und stellte Kontakte zu bolivianischen Akteuren her. In diesem Kontext unterstützt Noelia Crespo auch den Aufbau und die Pflege einer Social-Media-Plattform, auf der sich junge Freiwillige aus Bolivien und Deutschland vernetzen und austauschen können.
„Noelias Anwesenheit erleichtert es uns außerdem, in vielen Belangen die Haltung unserer bolivianischen Partner besser wahrzunehmen“, so Dietmar Müßig, „und Dinge dann gemeinsam und mehr auf Augenhöhe zu entscheiden.“
Erleben, lernen, weitergeben
Persönlich schätzt Noelia Crespo, dass sie als Süd-Nord-Fachkraft inhaltlich sowie im Arbeitsalltag verschiedene Sicht- und Herangehensweisen kennenlernt. Das stellt sie auch vor Herausforderungen, zum Beispiel bei der Umsetzung des Fotowettbewerbs „Fotos for Future“. Bei dem Kooperationsprojekt der Diözesanstelle mit dem Jugendpastoral im Bistum Hildesheim, dem Jugendpastoral Bolivien, Crespos Entsendeorganisation Stiftung Jubileo und der Comisión de la Hermandad übernahm Crespo die Koordination und stellte fest: „In Deutschland werden Termine mit langer Vorlaufzeit festgelegt und Materialen entsprechend frühzeitig erstellt. In Bolivien ist die Planungskultur viel spontaner.“ Die unterschiedlichen Herangehensweisen gelte es zu vereinbaren, damit Fristen eingehalten werden können.
Dass Deutschland weltweit großen Einfluss auf die Sicherung und Verwendung von Lithium und anderen Ressourcen nimmt, sieht Noelia Crespo kritisch. Gleichzeitig sei das Land ein Vorreiter beim Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Hier müsse Bolivien noch mehr tun. Stärken und Schwächen gibt es auf beiden Seiten. Um sie gemeinsam zu bearbeiten, braucht es eine lebendige Partnerschaft. „Dazu bin ich hier“, sagt Noelia Crespo. „Ich gebe Bolivien ein Gesicht.“
Text: Eva Maria Helm, Noelia Crespo Calatayud, Dietmar Müßig
September 2021
Dieser Artikel stammt aus dem AGIAMONDO-Magazin "Contacts", Ausgabe 2/2021. Die Gesamtausgabe und die PDF-Version des Artikels finden Sie hier zum Download.