Ohne Auto läuft nichts – neues Projektfahrzeug für ZFD-Partnerorganisation

ZFD-Fachkraft Patricia Henning übergibt nach der Segnung der Fahrzeuge die Autoschlüssel an Michael Ochan, den Koordinator des Büros für Gerechtigkeit und Frieden sowie Bischof Filippi (von links).

Die Sozialwissenschaftlerin Patricia Henning arbeitet als ZFD-Fachkraft in Kotido/Norduganda. Sie berichtet, wie wichtig ein Auto für die langen Wege zu den verschiedenen Arbeitsorten in dieser Region ist.

Im ländlichen Nordosten Ugandas liegt das Bistum Kotido, eine Partnerorganisation des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) von AGIAMONDO. Teil des Bistums ist die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, in der Patricia Henning im Bereich Friedensbildung und Konflikttransformation in den zehn Pfarrgemeinden des Bistums mitarbeitet. Deren Gemeindepfarrer sind sehr aktiv und haben selbstständig kleinere Strukturen für Frieden und Gerechtigkeit innerhalb der Jugendgruppen und Pfarrgemeinderäte aufgebaut. Die Kommission entwickelt unter anderem diese Strukturen weiter und ermöglicht Jugendaustausch, Dialogformate und Trainings für weitere Gemeindemitglieder. Dazu wurden in jeder Pfarrgemeinde mehrere Trainer*innen ausgebildet, die mittels Bildmaterialien mit Jugendlichen, die oft Analphabeten sind, Themen wie Konflikte, Gewalt, Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung besprechen.

Diese wichtige Arbeit wäre ohne ein Projektauto überhaupt nicht möglich, da die Entfernungen zu den einzelnen Gemeinden im Norden an der Grenze zum Südsudan rund 110 Kilometer und etwa 90 zur westlichsten Gemeinde betragen. Da viele der Straßen in der Regenzeit nur sehr schlecht befahrbar und nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind und nicht alle Pfarrer auf geländegängige Fahrzeuge zurückgreifen können, stellte das ZFD Landesprogramm von AGIAMONDO für diese Projektarbeit vor längerer Zeit ein Fahrzeug zur Verfügung. Nun kam in diesem Jahr für die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden ein neues Projektauto für die Umsetzung der Friedensarbeit mit Allradantrieb und Traktionskontrolle dazu. Daher konnte das alte Projektauto für die Aktivitäten der Pfarrer einer Gemeinde bereitgestellt werden, die bisher kein Auto hatte.

Im Bistum Kotido ist es Tradition, dass neue Fahrzeuge, wie Autos oder Motorräder, gesegnet werden. Denn ein neues Fahrzeug zu erhalten, ist etwas sehr Besonderes. Die Segnung schließt vor allem die Sicherheit und eine gesegnete Fahrt der zukünftigen Passagiere ein. Aber sie soll auch dafür sorgen, dass die Aktivitäten Früchte tragen, die mittels dieses Fahrzeugs ermöglicht werden.

Patricia Henning/Ursula Radermacher

13.07.2021