Gute Arbeit? Exposure- und Dialogprogramm zu Sozialstandards in kenianischen und ugandischen Unternehmen

Benjamin Sakwa

EDP Kenia und Uganda: Option I: 27. Oktober bis 02. November 2024 und Option II: 02. bis 09. März 2025

 

Am Gesetz über unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten und der EU-Lieferketten-Richtlinie scheiden sich die Geister. Je nach politischer Positionierung stehen Verletzungen von Menschenrechten (z. B. Kinderarbeit, Landraub, Gesundheitsgefährdung) im Vordergrund – oder die bürokratische Mehrarbeit bzw. potentielle Wettbewerbsnachteile, die deutsche und europäische Unternehmen befürchten. Selten wird differenziert betrachtet, was Zulieferer bereits leisten müssen, um ihren eigenen nationalen Gesetzen zu entsprechen. Arbeitsgesundheitsschutz zu gewährleisten und zuverlässig Löhne zu zahlen, stellt für viele kleine und mittelständische Unternehmen in den Partnerländern bereits eine Herausforderung dar. Persönliche Erfahrungen und Einblicke in die Lebenswirklichkeiten von Arbeiternehmer*innen helfen, den Kontext zu verstehen und so die Zusammenarbeit mit Unternehmensverantwortlichen am Beginn internationaler Lieferketten zu gestalten und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zu realisieren. Dazu leisten die Exposure- und Dialogprogramme einen Beitrag.

Vom 27. Oktober bis 02. November 2024 und vom 02. bis 09. März 2025 ermöglicht EDP Verantwortlichen aus Politik, Unternehmen, Gewerkschaften, Entwicklungszusammenarbeit und Zivilgesellschaft Arbeitsprozesse in Kenia oder in Uganda kennen zu lernen. Die Teilnehmenden erleben Beispiele der Umsetzung von Sozialstandards, um Verantwortlichkeiten in menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten besser einordnen zu können. Im Exposure- und Dialogprogramm erhalten Führungskräfte und Verantwortliche konkrete Einblicke und sammeln persönliche Erfahrungen.

 

Wissenswert

Exposure und Dialog® – Als Teilnehmer*in leben Sie für drei Tage bei einem/r gemeinsam mit unseren Partnern ausgewählten und auf Ihren Besuch vorbereiteten Gastgeber*in, der/die in einem Unternehmen arbeitet oder als selbständige*r Erzeuger*in direkt oder indirekt für internationale Lieferketten produziert. Sie tauchen ein in das alltägliche Lebens- und Arbeitsumfeld Ihrer Gastgeber*in und erleben aus erster Hand wie unternehmerische Risiken zur Realisierung von Sozialstandards gehandhabt werden und wie die Sozialpartner Interessens- und Vertragskonflikte versuchen zu bearbeiten.

 

Durch ihre EDP Teilnahme stärken sie ihre Handlungskompetenzen in der Unternehmensentwicklung oder ihren jeweiligen Verantwortlichkeiten und tragen in Zusammenarbeit mit Partnern zu verbesserter Nachhaltigkeit in der Lieferkette bei. Als Teilnehmer*in lernen Sie kenianische oder ugandische klein- und/oder mittelständische Unternehmer*innen und ihre Arbeiter*innen kennen, zum Beispiel in der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung. Sie bekommen Einblicke in alltägliche Arbeitsabläufe und lernen mit welchen Herausforderungen und Chancen bei der Realisierung von Arbeiternehmer*innen-Rechten und anderen Sozialstandards zu rechnen ist. Sie erfahren aus erster Hand, wie Risikomanagement-Maßnahmen priorisiert werden, oder welche Rolle, Arbeitszeiten und Löhne, Arbeitsgesundheitsschutz und die Verankerung des Unternehmens in den soziokulturellen Kontext haben.

Informationen zur Teilnahme und Programm der Veranstaltung

Ihr Kontakt: Jörg Hilgers

30.04.2024
aktualisiert: 29.07.2024