EDP begleitet Programm "Lebenswirklichkeiten" im Saarland

Das Programm "Lebenswirklichkeiten" von Caritas und Bistum Trier ist im Juli im Saarland gestartet. Es setzt sich für mehr gesellschaftliche Teilhabe für Menschen in schwierigen Situationen ein und wird vom Exposure- und Dialogprogramme e. V. (EDP) bei AGIAMONDO begleitet.

 

Es geht darum, Verantwortlichen aus Politik, Kirche und Gesellschaft Einblicke in Lebenswirklichkeiten zu geben, mit denen diese im Alltag wenig oder gar keine Kontaktpunkte haben. Das Programm möchte auch dazu beitragen, die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft zu durchbrechen. Zu oft bleibe man, so der Vorsitzende des  Diözesan-Caritasverbandes Trier, Benedikt Welter, in den sogenannten "Bubbles" und betrachte das Gegenüber mit einer Brille von angesammelten Bildern. Man spreche von Leistungsempfängern, Leistungserbringern etc. Das Programm wolle ermöglichen, dass die Teilnehmenden diese Systematik der Verdinglichung durchbrechen. Im Programm sollen sie nicht als "Zoobeobachter" mitmachen, sondern den Blickwinkel der Betroffenen einnehmen.

25 Verantwortliche aus den Bereichen Landespolitik, Verwaltung, Verbände und Kirchen haben sich bereits zur Teilnahme an den Exposure-Begegnungen angemeldet. Mit dabei sind die Präsidentin des saarländischen Landtags Heike Sylvia Becker sowie mehrere Landtagsabgeordnete. Auch Regionalverantwortliche der Arbeitsagentur sowie Stephan Ackermann, der Bischof des Bistums Trier, nehmen an dem Programm teil.

Die Teilnehmer*innen kommen aus den Bereichen Landespolitik, Verwaltung, Verbände und Kirchen. Auch die Präsidentin des saarländischen Landtags Heike Sylvia Becker und Stephan Ackermann, der Bischof von Trier, sind dabei.
Die Teilnehmer*innen des Programms "Lebenswirklichkeiten 2023": hier im saarländischen Landtag in Saarbrücken fand die Auftaktveranstaltung statt.
Jörg Hilgers, Referent für die Exposure- und Dialogprogramme e. V. (EDP) bei AGIAMONDO, spricht über das Programm, das auch dazu beitragen möchte, die zunehmende Polarisierung der Gesellschaft zu durchbrechen.
Mitarbeiter*innen der Dillinger Tafel Saar-Hochwald e. V. haben Lebensmittel abgeholt und tragen sie in die Ausgabestation hinein. Die Dillinger Tafel ist während des Programms "Lebenswirklichkeiten" einer der Begegnungsräume, die von Verantwortlichen aus Politik, Kirche und Gesellschaft besucht werden.

Von Mitte September bis Anfang November werden sie an ausgewählten Tagen Menschen in schwierigen Lebenslagen treffen. Diese Begegnungen finden in den Räumen statt, wo die Betroffenen Unterstützung erhalten. Es sind u. a. Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, Geflüchtete, Menschen ohne Wohnung und von Langzeitarbeitslosigkeit Betroffene.

Die Teilnehmenden werden in dem Programm durch sogenannte Prozessbegleiter*innen unterstützt, die von Jörg Hilgers vom EDP e. V. gecoacht werden. Sie bereiten die Teilnehmenden vor, begleiten sie während der Phase des Eintauchens in die andere Lebenswirklichkeit und ermöglichen eine Reflexion danach. Hilgers unterstützt die Prozessbegleiterinnen dabei, die individuellen Lernprozesse mit den Teilnehmenden so zu gestalten, dass sie wirksam und anwendbar werden für deren sozial-politische Entscheidungen in ihrem Arbeitsalltag. Der Abschluss des diesjährigen Programmes ist für den 24. November in Saarbrücken geplant.

31.07.2023

Text: Katharina Engels