Museum der Erinnerung spricht Jugendliche an
Höhepunkt des Treffens war der Aufenthalt in Samaniego, einem kleinen Ort in der Diözese Ipiales, in dem es viele Menschenrechtsverletzungen gab und immer noch gibt. Die Gruppe lernte dort verschiedene Friedensinitiativen kennen. Besonders das "Museum der Erinnerung", ein Projekt der Lehrerin Martha Andrade und ihrer Schüler*innen beeindruckte die Besucher*innen. Hier setzen sich die Jugendlichen mit dem Konflikt in ihrer Region auseinander, indem sie Texte darüber schreiben, Fotos machen oder Bilder dazu malen.
Das Museum erzählt die Geschichten von 22.000 Opfern des Konflikts in der Gemeinde. "Wir beschäftigen uns aber nicht nur mit dem Leid, sondern auch mit den Geschichten des Widerstands und der Resilienz unserer Bevölkerung", betont Martha Andrade. Dieses Projekt veranschaulicht, wie künstlerische Arbeit und Bildungsangebote helfen, Gewalterfahrungen zu verarbeiten und zur Friedenskonsolidierung beitragen.
Sozioökonomische Spannungen und Drogenhandel
Im Gespräch mit Pater Diego Meza, dem Direktor der Sozialpastoral, erfuhren die Teilnehmer*innen mit welchen Herausforderungen die Region konfrontiert ist und warum deshalb ein friedliches Zusammenleben erschwert wird. Der Pater erklärte, dass die geografische Lage nahe der Grenze zu Ecuador zu einer starken Abgeschiedenheit vom Rest des Landes führt und die große sozioökonomische Ungleichheit Spannungen verschärft. Er betonte, dass sich nach dem Friedensabkommen mit der FARC 2016 die Sicherheitslage in einigen Gebieten verschlechtert habe. Außerdem behinderten Drogenhandel sowie illegaler Bergbau den Weg zu einer friedlichen lokalen Gesellschaft.
Trotz dieser Schwierigkeiten sah Pater Meza auch positive Entwicklungen: "Es gibt eine starke Bewegung für Veränderungen, besonders unter den Jugendlichen. Dazu gehören viele Initiativen für Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Friedensbildung."