EcoPeace macht ökologische Friedensförderung in Jordanien

ZFD-Fachkraft Anna-Theresa Dreher arbeitet seit Februar 2024 als Bildungsberaterin bei EcoPeace mit.

Wasser steht im Mittelpunkt der Umweltkrise im Nahen Osten die sowohl die Menschen als auch das Meer betreffen. Deshalb setzt sich "EcoPeace Middle East" für das Ökosystems im Roten Meer ein.

Anhaltende Dürre und ausbleibende Niederschläge haben die Ressource Wasser zu einem raren Gut gemacht. Darunter leiden nicht nur die Menschen. Auch fragile maritime Ökosysteme und deren Artenvielfalt sind durch Klimaveränderungen bedroht. Im Golf von Akaba zeigen sich Korallen jedoch außergewöhnlich hitzeresistent, was sie zu einer strategischen genetischen Quelle macht, um die Rettung von Riffen weltweit zu unterstützen. Aus diesem Grund engagiert sich die Organisation EcoPeace Middle East für den Schutz und Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems im Roten Meer, wobei verschiedene Herausforderungen in den Blick genommen werden. Denn neben den steigenden Wassertemperaturen ist Plastikmüll ein ebenso großes Problem. Vor allem Einwegplastiktüten verschmutzen die Küsten und ihre Lebensräume. Damit sich das ändert, hat EcoPeace das Projekt "ShaRED Sea" ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Einwegplastik zugunsten nachhaltiger Alternativen wie Papier oder Stoff ersetzt werden soll.

Wissenswert

EcoPeace Middle East arbeitet seit 2022 eng mit dem Zivilen Friedensdienst zusammen, um die ökologische Friedensförderung an die Spitze der internationalen Kooperationsagenda zu setzen. Ziel der Zusammenarbeit ist es – in Zeiten akuter Konflikte mehr denn je – durch innovative Ansätze für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu langfristiger Stabilität und Wohlstand beizutragen. Dieses Engagement findet auch international Anerkennung: 2024 wurde EcoPeace für den Friedensnobelpreis nominiert.

In Kooperation mit dem Zivilen Friedensdienst verfolgt "ShaRED Sea" einen mehrdimensionalen Ansatz, der Lobbyarbeit in den Kommunen verstärkt, die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern fördert und auf die aktive Beteiligung lokaler Gemeinschaften setzt. Mit Fokus auf junge Berufstätige, Jugendliche und Lehrer*innen führen die Partner eine breite Palette von Aktivitäten durch, so zum Beispiel Schulungen über Biodiversität und Umweltprobleme, aber auch Kunst-, Recycling- und Sensibilisierungsprojekte, die Kreativität fördern und Aufmerksamkeit erregen. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden und staatlichen Stellen konnte schon erreichen werden, dass neun Bäckereien und zwölf Fischrestaurants anstatt Einweg-Plastiktüten mehr Papiertüten nutzen.

Dieser Einsatz für ökologische Nachhaltigkeit sei nicht nur zentral für den Erhalt sensibler Ökosysteme, sondern führe auch zu mehr Verständigung und Friedenskonsolidierung, so ZFD-Fachkraft Anna-Theresa Dreher, die EcoPeace seit Februar 2024 als Bildungsberaterin unterstützt. "Indem wir Umweltzerstörung verhindern, beugen wir Konflikten vor, die entstehen, wenn Ressourcen knapp und Lebensräume unwirtlich werden." Durch die maßgebliche Beteiligung der lokalen Gruppen finde außerdem Empowerment und eine Sensibilisierung in der Bevölkerung statt. Beides könne den schonenden Umgang mit Natur und Umwelt langfristig positiv beeinflussen.

Text: Anna-Theresa Dreher

10.08.2024