Im Zivilen Friedensdienst in Kamerun mitarbeiten

Als stellvertretende Koordinatorin des ZFD-Landesprogramms von AGIAMONDO in Kamerun, arbeitet Sandra van Edig in der Justice & Peace Kommission der Erzdiözese Douala mit.

 

Die Ethnologin, die vor ihrer Mitarbeit im ZFD bei der Deutschen Welle beruflich aktiv war, arbeitet bei der Justice & Peace Kommission mit und ist stellvertetende ZFD-Koordinatorin. Ein Schwerpunktthema des Zivilen Friedensdienstes ist die Arbeit mit Geflüchteten und Binnenvertriebenen, deren Anzahl durch die verschiedenen Krisen im Land, wie den Konflikt im anglophonen Teil sowie im Norden wegen der Aktivitäten der Terrormiliz Boko Haram oder auch des Bürgerkrieges in der Zentralafrikanischen Republik stark angestiegen ist. Dieser Teil des ZFD-Landesprogramms wird aus Mitteln der Sonderinitiative "Geflüchtete und Aufnahmeländer" (SIGA) finanziert. Gemeinsam mit der ZFD-Landeskoordinatorin entwickelt sie das Landesprogramm Kamerun im Hinblick auf diese Arbeit weiter.  Als Fachkraft berät sie selbst auch die Friedens- und Gerechtigkeitskommission (CDJP) der Erzdiözese Douala insbesondere zu konfliktsensibler Kommunikation.  Ziel ist es ein harmonischeres Zusammenleben von Geflüchteten, Binnenvertriebenen und Einheimischen in der der Kirchenprovinz zu erreichen. Douala, das wirtschaftliche Zentrum Kameruns und zweitgrößte Stadt, zieht viele Menschen an: Geflüchtete, Vertriebene aber eine verarmte Landbevölkerung und insbesondere junge Menschen auf der Suche nach neuen Perspektiven. Sie alle suchen Überlebensmöglichkeiten und menschenwürdigere Lebensbedingungen.

Sandra van Edig hat viele Jahre im Ausland gearbeitet, u. a. in Niger, DR Kongo, Burundi und Äthiopien. Sie schätzt den Austausch mit den Kolleg*innen der Partnerorganisation und die gemeinsamen Fahrten, um Mitglieder von Gemeindekomitees zu treffen. Bei der Arbeit mit Geflüchteten und Binnenvertriebenen kann sie die Kolleg*innen mit ihren Erfahrungen aus dem Engagement mit syrischen Geflüchteten in Libanon unterstützen. Beruflich war sie als freie Journalistin für verschiedene Sender der ARD, in der journalistischen Fortbildung und in der Medienentwicklung bei der DW-Akademie aktiv.

"Das Leben in Kamerun ist vielseitig und dynamisch", sagt Sandra van Edig. Mit Temperaturen von 34 Grad bei 80% Luftfeuchtigkeit sei die quirlige Hafenstadt Douala herausfordernd. Der lebhafte Autoverkehr und die vielen Menschen, die mit Waren handeln, prägen das Straßenbild zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ihre 16 Jahre Lebenserfahrung in afrikanischen Ländern haben sie Geduld gelehrt und da helfe ihr heute im kamerunischen Alltag. Durch das Leben in afrikanischen Großstädten mit viel Verkehrslärm, hoher Luftverschmutzung und ständigen Stromausfällen hat Sandra van Edig gelernt: "Rückzugsorte, an denen ich mich wohl fühle und auftanken kann, sind sehr wichtig". Das kann das Kochen für die Familie und für Freunde sein. Oder die Teilnahme an Kulturveranstaltungen. Die lebendige Kulturszene mit Galerien, Kulturzentren, Musiker*innen und Dichter*innen rege sie sehr an und helfe auch über Enttäuschungen hinwegzukommen.

05.09.2023

Sandra van Edig/Ursula Radermacher