Soziale Kompetenz beim Sport erproben
"Sehr oft sehen wir Jugendliche, die sich streiten, ohne zu wissen, wie sie ihre Auseinandersetzung durch Dialog und ohne Gewalt bewältigen können", sagt der junge Burundier Dieudonné, der heute ebenfalls am Friedenslauf in Bururi teilnimmt. Zusammen mit rund 60 jungen Erwachsenen hat er im Vorfeld der Sportveranstaltung eine friedenspädagogische Schulung besucht, die das Team der CDJP-Bururi gemeinsam mit Jonathan Zaragoza Cristiani konzipiert und durchgeführt hat.
"Die Schulung ist Teil eines von uns entwickelten Bildungsansatzes", erklärt Zaragoza Cristiani, "und sieht eine dreitägige Ausbildung in Friedenserziehung vor." Diese wird anschließend durch eine Sportveranstaltung wie den Friedenslauf verstärkt und abgeschlossen. Die Idee dahinter: "Wir glauben, dass Menschen durch Sport leichter zueinanderfinden und so den Frieden sichern können, der ein Grundpfeiler für nachhaltige Entwicklung ist", sagt Zaragoza Cristiani. Die vorherige Ausbildung vermittle Kenntnisse über Friedenserziehung, Gewalt und Konflikt, aber auch Konfliktlösungstechniken mithilfe von Präsentationen, Gruppen- und Einzelübungen und Diskussionen. Das soll die Jugendlichen dabei unterstützen, sich auszutauschen und besser kennenzulernen. Mitinitiator des Ansatzes, Abbé Novat Ndayishimiye von der CDJP-Bururi, ergänzt: "Durch den Sport und das Teilen eines positiven und dynamischen Moments wird diese Verbindung dann gefestigt und friedliche Interaktion ermöglicht."
Wirksame Öffentlichkeit
Vor der Tribüne von Bururi sieht es so aus, als hätte das gut funktioniert. Mittlerweile ist es sehr warm geworden. Als die ersten Läufer*innen verschwitzt und außer Puste den Hügel hinaufkommen und auf die Zielgerade entlang des Fußballfelds einbiegen, springen viele Zuschauer*innen auf, klatschen und pfeifen motivierend. Neben Freunden und Angehörigen der Teilnehmer*innen sind auch Passant*innen stehen geblieben, um das Ereignis mitzuverfolgen. Eine Aktivistin des örtlichen Komitees für partizipative Regierungsführung, das von der Bischöflichen Kommission Justitia et Pax (CEJP-Burundi) unterstützt wird, gibt ihnen einen kleinen Infozettel, den alle Anwesenden heute erhalten. Auf ihm wird zu Gewaltfreiheit aufgerufen, zu Dialog, Respekt und zur Achtung der olympischen Werte des Sports.
Damit diese wichtige Botschaft so viele Menschen wie möglich erreicht, unterstützen auch prominente Persönlichkeiten wie der Gouverneur von Bururi und Bischof Salvator Niciteretse die Veranstaltung durch ihren Besuch. Das Nationale Fernsehen RTNB hat einen Journalisten geschickt, der den Lauf zur Übertragung dokumentiert.