Während Uganda mit 40.378 offiziell registrierten Fällen des neuartigen Corona-Virus im internationalen Vergleich ein eher geringes Infektionsgeschehen aufweist, beeinträchtigen die lokalen und globalen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie das Land und seine Menschen dennoch enorm: Land- und Ressourcenkonflikte verschärfen sich, die Sicherheitslage ist angespannt, Gewalt und Verbrechen nehmen zu und das Justizsystem ist überlastet.
Unmittelbare Folgen treffen vor allem junge Menschen
Die unmittelbaren Folgen treffen vor allem junge Menschen. Seit einem Jahr sind die Schulen vollständig geschlossen. Kinder und Jugendliche entbehren den Zugang zu Bildung sowie konstruktive soziale Engagements mit Gleichaltrigen. Sie sind verstärkt emotionalem Stress, Kinderarbeit und Vernachlässigung ausgesetzt. Insbesondere in den Armenvierteln ist das Risiko von sexuellem Missbrauch und Ausbeutung gestiegen.
Da infolge des Lockdowns insbesondere in den Städten Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten weggebrochen sind, mussten viele Familien zurück in ihre Dörfer ziehen, um Zugang zu familiären Unterstützungssystemen zu erhalten. Dadurch hat sich dort der Druck auf Land und Ressourcen stark erhöht. Staatliche Subventionen gibt es nicht, sodass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, die den größten Teil der Erwerbstätigen ausmachen, Schulden anhäufen und andere Überlebensstrategien finden müssen.