Als im März 2020 strikte Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Guatemala verhängt wurden, war das Erinnerungsmuseum Casa de la Memoria - Kaji Tulam (CALDH) einer der ersten Orte, der geschlossen wurde. Bis dahin kamen täglich durchschnittlich 20 bis 40 junge Menschen, teilweise sogar bis zu 120 Schüler*innen. Für uns als museumspädagogisches Team stellte sich die Frage, wie der für Guatemala wichtige Zugang zu Erinnerung und Geschichte weiterhin garantiert werden konnte. Die Möglichkeit, einen Ort der Erinnerung zu besuchen, sollte vor allem deshalb nicht verloren gehen, weil die Pandemie besonders die Menschen hart traf, die im Laufe ihres Lebens kontinuierlich Ausgrenzung und Benachteiligung erfahren hatten. Als wir in der Mitte 2020 die ersten virtuellen Ausstellungen anderer Museen sahen, hatten wir die Idee, so etwas ebenfalls in der Casa de la Memoria - Kaji Tulam anzubieten. Ein interaktiver Rundgang würde es zudem auch jungen Menschen aus ländlichen Regionen, die kaum in die Hauptstadt kommen, ermöglichen, das Museum zu besuchen.