Haben Sie schon Auslandserfahrungen?
F.P.: Während meines Freiwilligenjahrs mit weltwärts habe ich in Südindien zuerst in einer Bambusschreinerei und dann in einem kleinen Betrieb für Solaranlagen mitgearbeitet.
Z.B.: Meine Erfahrungen stammen aus meinem Heimatland Mongolei und aus Deutschland, wo ich schon einige Jahre arbeite und studiere.
K.H.: Nach meinem Studium in den Niederlanden und in Frankreich war ich für ein freiwilliges soziales Praktikum in Argentinien und habe als Surflehrerin in Fuerteventura, Griechenland und Ägypten gearbeitet.
Was für ein Auslandsaufenthalt ist für Ihre Traineestelle geplant?
Z.B.: Bei mir ist es noch nicht ganz klar. Demnächst werde ich wahrscheinlich in ein asiatisches Land reisen, um Partnerorganisationen kennenzulernen und später mit einer AGIAMONDO-Fachkraft zusammenzuarbeiten. Blended Learning sollte in die Projektmitarbeit passen und weiterentwickelt werden. Während der Traineezeit werde ich für den Auslandsaufenthalt z. B. eine Fortbildung zu Friedenspädagogik machen.
K.H.: Bei mir ist geplant, dass ich im Herbst nach Nairobi/Kenia reise, um die ostafrikanische Bischofskonferenz AMECEA sowie deren Projektpartner und die Diözesen mit ihren Strukturen kennenzulernen. Meinen Arbeitsschwerpunkt Evaluation und Monitoring kann ich dort unterstützend anbieten. Vielleicht geht die Reise weiter in deren Partnerländern Uganda, Tansania oder Malawi. Auch ein dreimonatiger Aufenthalt in einem asiatischen Land ist angedacht.
F.P.: Nach der Traineezeit werde ich für zwei Jahre als Fachkraft für kleine Wasserkraftwerke in den Osten der DR Kongo ausreisen, um bei einer Partnerorganisation mitzuarbeiten – wenn die Umstände es zulassen. Wichtig wird dabei auch die Begleitung der Menschen bzw. Gemeinden vor Ort sein. Es geht ja nicht darum, nur ein Wasserkraftwerk hinzustellen, sondern auch darum, die Menschen bei der Nutzung einzubinden.
Was erwarten Sie von der Traineezeit für Ihre berufliche Karriere? Was planen Sie für Ihre berufliche Zukunft?
F.P.: Schwierig, ich mache erste berufliche Schritte und denke bisher weniger an Karriereplanung. Mein Motiv ist eher, etwas Spannendes zu lernen und viele Fähigkeiten für interessante Tätigkeiten zu entwickeln.
Z.B.: Die Traineezeit ist ein Angebot, ein Prozess für meine persönliche Entwicklung, gut unterstützt durch meine Mentorin und eine Coachin an meiner Seite. Bei der Bewerbung wurde gefragt, wo ich mich in zehn Jahren sähe. Ich denke, ich werde in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit arbeiten.
K.H.: Bei mir ist es ein beruflicher Findungsprozess. Ich habe viele Ideen, aber keinen konkreten Plan. Und durch Corona habe ich gelernt: Planung ist unmöglich. Man muss sich vorbereiten, aber es kann ganz anders kommen. Das hat sich bei mir verändert, denn eigentlich bin ich eine Planerin. Mir geht es nicht um einen Karriereschritt, sondern um “Lernen fürs Leben“. Die Traineezeit ist begrenzt, sie ist eine Zeit für die persönliche Entwicklung. Ich habe Management studiert und wollte letztlich auf dem großen schwarzen Chefsessel sitzen. Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Sehr schön ist es, als Trainee Freiräume zu haben und von einer Mentorin und einem Coach bei der persönlichen Entwicklung begleitet zu werden. Nicht nur da zu sein, um Aufgaben zu erfüllen, sondern das Privileg zu haben, sich entwickeln zu dürfen.
Interview: Ursula Radermacher
12.07.2021