Amava bedeutet in der Sprache des Xhosa so viel wie Erfahrung, Lebensweisheit oder Wissen, das man von Geburt an durch jede Begegnung im Leben ansammelt. Schon vor der Coronavirus-Pandemie war es Ziel der südafrikanischen Organisation Amava Oluntu, Gruppen und Individuen zu vernetzen und Räume zu schaffen, in denen Menschen aus unterschiedlichen Lebensrealitäten gemeinsam Ideen für eine widerstandsfähige Gemeinschaft entwickeln.
Der Ausbruch von COVID-19 stellte dieses Bestreben vor große Herausforderungen, mobilisierte aber auch Kräfte, die das Netzwerk gestärkt haben und bis heute voranbringen.
Schnelle Hilfe in der Krise
„Wir müssen etwas tun“ war die erste Reaktion der Gruppen und Freiwilligen, mit denen Amava Oluntu zu Beginn des Lockdowns im März 2020 in Kapstadt zusammenarbeitete, erinnert sich Teresa Boulle. Auch die 30-jährige AGIAMONDO-Fachkraft aus der Nähe von Freiburg packte sofort mit an, als durch die strengen Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus viele Menschen in große Not gerieten.
Ohne fließendes Wasser und in beengten Verhältnissen lebend, oftmals vorerkrankt an HIV oder Tuberkulose, benötigten sie dringend Hilfe. Amava Oluntu organisierte sie, besorgte zusammen mit dem Dachverband "Cape Town Together" (Community Action Networks) Lebensmittel, gründete 15 Community-Küchen, in denen Mahlzeiten gekocht wurden. Zudem wurde eine Freiwilligengruppe von Jugendlichen aufgebaut, die alles koordinierte.