Die Geschichten über den Verlust von Familienmitgliedern und geliebten Menschen, die verschwunden oder gestorben sind, waren für alle sehr bewegend. Die Frauen und Kinder aus Moratuwa nahmen Anteil an den Erfahrungen der Teilnehmerinnen aus Mannar und berichteten davon, wie sie sich um das Überleben im Krieg bemühten. Dazu gehörte, als Ernährerinnen das Leben in einer städtischen Umgebung zu sichern, der Umgang mit drogenabhängigen oder alkoholkranken Ehemännern und der Schutz ihrer Kinder vor Drogen, Sucht und frühen Ehen. Beide Gruppen entdeckten eine Gemeinsamkeit: Viele Frauen führen die Familien. Die Frauen aus Moratuwa stellten jedoch fest, dass die Frauen aus Mannar während und nach dem Krieg weitaus härteren Bedingungen ausgesetzt waren. Sie unterstützten und trösteten sich gegenseitig und fanden Kraft in ihrer gemeinsamen Widerstandsfähigkeit.
Sprachbarriere ist kein Hindernis beim Spiel der Kinder
Die Kinder freuten sich über die gemeinschaftlichen Aktivitäten, Spiele, Lieder, Tänze und dem Austausch von Geschenken. Trotz der Sprachbarriere gelang es ihnen, sich zu verständigen, sich gegenseitig zu respektieren und kulturelle Unterschiede, Traditionen und Werte zu schätzen. Diese Interaktion förderte den interkulturellen Dialog und sie lernten Toleranz, Offenheit und die Fähigkeit, mit Unterschieden umzugehen.
Einladung zum Gegenbesuch
Zusammen besuchten die Teilnehmerinnen historische, kulturelle und ethnische Stätten. Für viele war es eine neue Erfahrung, traditionelle Kleidung zu tragen, um Tempel zu betreten, Anbetungsmethoden zu beobachten und etwas über die Rituale zu lernen. Sie entdeckten Gemeinsamkeiten, sprachen Missverständnisse an und legten Differenzen bei. Das Treffen gab beiden Gruppen einen Raum, in dem sie interagieren, zusammenarbeiten und ihre Unterschiede anerkennen konnten. Es förderte auch das interkulturelle Verständnis und motivierte für die Arbeit an einer nachhaltigen, friedlichen Gesellschaft. Die Frauen und Kinder aus Moratuwa haben ihre Gastgeberinnen aus dem Norden herzlich zu einem Besuch in ihre Häuser eingeladen.
Dezember 2024
Text: Dilini Perera und Matthias Eder