„In der Zeit der portugiesischen Kolonialherrschaft und der indonesischen Besatzung wurde auch unser Bewusstsein kolonialisiert”, sagt Candido Belo da Luz, stellvertretender Leiter der Eskola Sacrojes, einer Schule in Dili, der Hauptstadt Timor-Lestes. Eltern wie Fachkräfte seien geprägt von Unterdrückung, Gewalt, Angst und Misstrauen – ein Erbe, das nicht nur die Gesellschaft an sich, sondern auch den Alltag der Schüler*innen stark beeinträchtigt.
Denn: Körperliche Züchtigung und Gewalt gehören in den meisten Bildungseinrichtungen des Landes zur gängigen Disziplinierungspraxis. Im Unterricht gilt es, dem Lehrervortrag zu folgen, Inhalte abzuschreiben und auswendig zu lernen. Widersprüche oder das kritische Hinterfragen von Sachverhalten werden unterdrückt statt gefördert. An der Eskola Sacrojes soll sich das aber ändern.