Vielfalt als Chance

Als Nichtregierungsorganisation in Bethlehem möchte der Holy Land Trust (HLT) die Zivilbevölkerung im Heiligen Land stärken, um so eine bessere Zukunft für alle Bewohner*innen zu erreichen. ZFD-Fachkraft Thomas Trischler unterstützt u. a. die Netzwerkarbeit des HLT in Europa.

 

Der Holy Land Trust engagiert sich in den palästinensischen Autonomiegebieten und arbeitet seit 1988 aktiv mit Palästinenser*innen, Israelis und der internationalen Gemeinschaft zusammen. Der HLT agiert bewusst unpolitisch und verfolgt keine bestimmte politische Lösung des Nahostkonfliktes. Er bietet jungen palästinensischen Frauen und Mädchen Begegnungs- und Emanzipationsprojekte an. Für internationale Besucher*innen gibt es Bildungsreisen und Workshops. Die Bewohner*innen des Heiligen Landes lädt der HLT dazu ein – unabhängig von ihrem Hintergrund – die Zukunft aktiv mitzugestalten. Gemeinsam können sie an Seminaren zu gewaltfreier Kommunikation oder an einem Umweltschutzprojekt im Jordantal teilnehmen.

Generell gibt es immer weniger Dialogprojekte, an denen Israelis und Palästinenser*innen gemeinsam teilnehmen. Diese Projekte werden von der israelischen und der palästinensischen Mehrheitsbevölkerung stark kritisiert. Der Graben zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen wächst. Deshalb versucht Holy Land Trust eine Brücke für den Dialog beider Völker zu sein. Ein Highlight ist das größte palästinensische Musikfestival "Bet Lahem" mit etwa 30. 000 Besucher*innen in der Westbank. Hier treffen sich Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Strömungen Palästinas. Darüber hinaus kommen bei den Kulturangeboten Menschen unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse, Land- und Stadtbevölkerung sowie Einheimische – unter anderem Menschen aus Flüchtlingslagern – und internationale Besucher*innen miteinander in Kontakt.

 

Elias D'eis, Direktor vom Holy Land Trust (HLT), und ZFD-Fachkraft Thomas Trischler (von links) am Stand von HLT auf der Internationalen Tourismusmesse in Berlin 2023.
Am Stand des Holy Land Trust auf der Internationalen Tourismusmesse wird für die verschiedenen Bildungsreisen des HLT nach Israel/Palästina geworben.
Thomas Trischler auf der Tourismusmesse 2023 in Berlin. Zu seinen Aufgaben gehören auch "Speaking-Touren", z. B. ein Vortrag in der Zentrale für politische Bildung in Berlin, wo er über den Nahostkonflikt berichtete.
Bei einigen Reisetouren des Holy Land Trusts, wie der christlichen oder der katholischen Wallfahrt, erleben die Tourist*innen eine Führung durch die Altstadt in Bethlehem.
Führung von Besucher*innen über den Tempelberg in Jerusalem.
Die Olivenernte-Initiative des Holy Land Trust ist eines der am längsten laufenden Programme; kombiniert wird sie mit einer Informationsreise für die internationalen freiwilligen Helfer*innen.
Eine Händlerin bietet ihre Waren an ihrem Verkaufsstand auf dem "Bet-Lahem-Festival" an
Neben Verkaufsständen und Workshops für Erwachsene gibt es auch ein Kinderprogramm auf dem "Bet-Lahem-Festival" , das von Clowns und anderen Darsteller*innen gestaltet wird.
Im Rahmen einer Bildungsreise werden Tourist*innen durch das zerstörte arabische Dorf Lifta bei Jerusalem geführt.

Als Politikwissenschaftler und ZFD-Fachkraft beim HLT

Thomas Trischler ist Fachkraft im Zivilen Friedensdienst von AGIAMONDO und verantwortet vor allem Networking, Sponsoring und Personalentwicklung innerhalb der Organisation. Die Mitarbeiter*innen des HLT konnten dadurch ihre Kapazitäten im Umgang mit internationalen Projektgeldern und den Anforderungen im Tourismussektor ausbauen. Thomas Trischler organisiert die Präsenz auf der Internationalen Tourismusbörse und Speaking-Touren, bei denen über die Arbeit des HLT in Organisationen, Universitäten und Schulen informiert wird. Als Muttersprachler öffnet er leichter die Türen für neue Projekte oder Ideen in Deutschland. So sind viele Speaking-Touren, neue Partnerschaften oder der Holy-Land-Trust-Stand auf dem Kölner Weihnachtsmarkt durch seine Mitarbeit entstanden.

Der Holy Land Trust auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin

Die Internationale Tourismusbörse in Berlin, die in diesem Jahr vom 7. bis 9. März stattfindet, ist eine der größten Tourismusmessen weltweit. Dort knüpft der HLT vielfältige Kontakte zu neuen Partnern und Kunden. Besucher*innen, die beim HLT eine Reise durch Israel/Palästina buchen, werden als potentielle "Botschafter*innen des Friedens" gesehen, die die Vision eines stabilen und dauerhaften Friedens im Heiligen Land in ihren Ländern weitergeben können. Durch die Einnahmen aus den Tourismusangeboten kann der Holy Land Trust unabhängiger von internationalen Fördergeldern Projekte für die lokale Bevölkerung in Palästina anbieten.

Mehr über das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderte Programm Ziviler Friedensdienst:

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Konsortium ZFD

08.03.2023

Text: Ursula Radermacher