Herr Dr. Lüer, was schätzen Sie an Valérie Viban und was hat sich durch ihn bei Justitia et Pax verändert?
Mich beeindrucken Valérie Vibans Energie, seine Bereitschaft, sich auf andere Perspektiven einzulassen und sein herzerfrischender Humor. Mit heiterer Gelassenheit und engagierter, kompetenter Ernsthaftigkeit arbeitet er in unserem Team mit, das durch ihn mit einem neuen Blick aus afrikanischer Perspektive bereichert wurde.
Was erwarten Sie von seiner Mitarbeit?
Durch Valérie Vibans Erfahrungen und Sichtweise vermeiden wir, dass wir uns nur um uns selbst drehen. Die gemeinsame Arbeit an dem Konzept weckt bei uns ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, die mit dem kolonialen Erbe einhergehen.
Wie werden die afrikanischen Partner eingebunden: ab welchem Zeitpunkt, zu welchen Fragen?
Da das Thema sehr komplex ist, verschaffen wir uns aktuell einen systematischen Überblick und definieren unsere Ausgangspunkte für die kommenden Dialoge und Unternehmungen. Zudem haben wir Partnern in Afrika und Europa signalisiert, dass wir bald auf sie zukommen werden. Die mit der Thematik verbundenen Fragen sind oftmals hoch sensibel. Stichwort: Völkermord an den Nama und Herero. Deshalb ist diese informelle Vorbereitung ausgesprochen wichtig. Man kann, wie wir generell aus dem Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit wissen, mit solchen Themen nicht einfach rausplatzen. Der Aufbau vertrauensvoller Beziehungen braucht Zeit. Leider konnten wir aufgrund der Pandemie unsere Partner nicht so besuchen, wie wir uns das eigentlich gewünscht hätten.