Was bedeutete die Kontaktsperre zur Eindämmung von COVID-19 für die Personalentwicklung bei AGIAMONDO?
Kerstin Kude: Eine der wesentlichen Aufgaben unseres Teams ist es, Seminare zu entwickeln und durchzuführen, die Fachkräfte angemessen auf ihre bevorstehende Lebenssituation und Arbeit vorbereiten. Die Seminare stellen Lernräume zur Verfügung und regen wichtige Lernprozesse an, die Fachkräfte befähigen, ihre Arbeit wirksam leisten zu können und auch unter schwierigen Rahmenbedingungen mental, seelisch und physisch gesund zu bleiben. Diese wichtigen Formen der Vorbereitung wollten wir unbedingt aufrechterhalten. Als AGIAMONDO entschied, trotz der weltweiten Einschränkungen zur Unterstützung unserer Partner weiterhin Fachkräfte zu entsenden, haben wir sofort überlegt: Wie schaffen wir es und was genau brauchen wir, um die Veranstaltungen online zu organisieren?
Wie sind Sie dann vorgegangen?
Für unsere Präsenz-Seminare arbeiten wir mit sehr engagierten, international erfahrenen freiberuflichen Trainer*innen zusammen. Die methodisch-didaktische Umstellung auf Online-Formate konnte mit ihnen für alle Seminare mutig und kreativ umgesetzt werden. Die Trainer*innen sind flexibel und methodisch außerordentlich versiert. Innerhalb kürzester Zeit lagen uns entsprechende Konzepte vor, die wir nur noch in wenigen Details abstimmen mussten. Für Fragen rund um die technische Umsetzung beauftragten wir zwei externe, E-Learning erfahrene Freiberufler*innen, die uns im Entwicklungsprozess beratend zur Seite standen. Mit ihnen konnten die Trainer*innen auch Übungsstunden vereinbaren, um Methoden online zu erproben. Insgesamt hat unser Team diese neue Situation mit sehr viel Engagement und Kreativität angenommen und gestaltet. So war es möglich, bereits eine Woche nach dem Erlass der Kontaktsperre das erste Online-Seminar anzubieten.
Welche Herausforderungen gab es bei der Umstellung?
Julia Lemke: Anfangs mussten wir viele Arbeitsprozesse umplanen und die Organisation der Seminare an die veränderten Bedingungen anpassen. Das war aufwendig, aber auch spannend. Während beispielsweise bei Präsenzveranstaltungen alle Teilnehmenden zur selben Uhrzeit im selben Raum sind, konnten wir nun Fachkräfte auf unterschiedlichen Kontinenten in unterschiedlichen Zeitzonen zusammenbringen. Da kann ein Seminar nicht einfach um neun Uhr Ortszeit beginnen, sondern individuelle Lösungen sind zu finden. Auch für die Trainer*innen bedeutete das eine andere Koordinationsarbeit. Deshalb war es auch wichtig, die Seminar-Anmeldungen möglichst früh abzuschließen, um genügend Vorlauf für die individuelle Planung zu haben.