Vor zehn Jahren haben sich etwa 20 Handwerker*innen im Verein "Handwerk hilft" zusammengefunden. Das gemeinsame Ziel: Ihren Auszubildenden nicht nur fachliche, sondern auch soziale Inhalte näher zu bringen. "Im Gegensatz zu einer akademischen Ausbildung findet dies in der dreijährigen Ausbildung sowohl in Schule wie auch Betrieb leider zu selten statt", sagen die Vereinsgründer*innen.
Sie haben inzwischen erfolgreich ihre Vision umgesetzt: Der Verein bringt junge Handwerker*innen aus dem Raum Trier mit jungen Handwerker*innen in Ruanda zusammen. Über das gemeinsame Arbeiten in verschieden Werkstätten und an unterschiedlichen Aufgaben entsteht so eine Basis für eine lebendige Begegnung auf Augenhöhe. So sollen eventuelle Vorurteile abgebaut und hinterfragt werden. Die Jugendlichen können sich unabhängig von Kultur und Hautfarbe gegenseitig mit gleichen Problemen, Hoffnungen und Träumen wahrnehmen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des Vereins ist die direkte Unterstützung der Ausbildung junger Menschen in Ruanda, um sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen.
Interkulturelle Erlebnisse ermöglichen Perspektivwechsel
Wie das im Detail aussieht? "Handwerk hilft" bietet den jungen Handwerker*innen im Raum Trier regelmäßige Begegnungen durch Reisen in das Centre des Jeunes in Gatenga, einem ärmeren Stadtviertel Hauptstadt Kigali, in dem die Salesianer ein Ausbildungszentrum mit angeschlossenem Internat betreiben. Derzeit werden dort etwa 350 Jugendliche, die überwiegend aus sozial benachteiligten Familien kommen, in verschiedenen Handwerksberufen ausgebildet.
Im Laufe der Zeit sei, so der Verein "Handwerk hilft", zwischen seinen Mitgliedern und den Salesianern eine Freundschaft entstanden. Vertrauen und der Respekt vor der Kompetenz der Salesianer in der beruflichen Bildung bilde eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit. Das vertrauensvolle und offene Klima dieser lebendigen Partnerschaft biete unseren jungen Handwerker*innen interkulturelle Erlebnisse und Begegnungen mit Freunden im globalen Süden. Es ermöglicht, aus einem anderen Blickwinkel auf die eigene Lebensweise zu schauen und Stereotypen zu überdenken.