Welches Ziel sollte mit der Aufführung erreicht werden?
Mit dem 30. Juni – dem Ende des Schuljahres – hatten wir einen Aufführungstermin ausgewählt, der normalerweise eine Zeit der Entspannung, der Freiheit und des Genießens für Jugendliche bedeutet. Für den Großteil der Jugendlichen des St. James Vikariats heißt es ab diesem Zeitpunkt jedoch: Angst vor Abschiebung und Zeit des Untertauchens. Mit der Wiedereröffnung des Luftraums im Zuge der Lockerung der Corona-Beschränkungen kehrte bei vielen die Angst zurück, dass die Abschiebeversuche, welche während der Schulferien 2019 begonnen hatten, nun fortgesetzt werden könnten. Ein großer Teil der israelischen Gesellschaft erlebt Kinder von Arbeitsmigrant*innen bereits als integrierten Teil der Gesellschaft. Die meisten sind sich nicht im Klaren darüber, dass lediglich diejenigen Kinder einen legalen Aufenthaltsstatus haben, die zu den zwei entsprechenden Rechtsprechungen im Jahr 2010 eingeschult worden sind und sich über Sport- und Kulturangebote in die israelische Gesellschaft integriert gezeigt haben. Deshalb war es uns wichtig, in der breiteren Öffentlichkeit Bewusstsein für die Situation der Jugendlichen zu schaffen. Mit israelischen Organisationen, wie der Jerusalem Tolerance Coalition als Teil der Jerusalem Stiftung, der egalitären jüdischen Reformgemeinde Kehilat Zion, dem HaKaron Kinder- und Jugendtheater, sowie der Interfaith Initiative in der Negev, konnten wir Partner gewinnen, die dieses Thema einer breiteren Masse zugänglich machen können. Wir sind davon überzeugt, dass es nur mit deren Unterstützung möglich sein wird, politische Entscheidungsträger*innen davon zu überzeugen, dass eine pluralistische Gesellschaft ein Gewinn ist und keine Gefahr bedeutet.