Ein anderes Beispiel nannte Hilary Bukuno von Children Peace Initiative (CPI) aus Kenia. Seine Organisation setzt sich dafür ein, die Kooperation zwischen Gruppen verschiedener Viehhirt*innen zu stärken. Durch gemeinsame Aktionen und Austauschtreffen gelingt es, Vertrauen aufzubauen und die Gruppen davon zu überzeugen, ihre Weidegründe miteinander zu teilen. Gemeinsam können sie so besser den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Vorher häufig stattfindende Überfälle auf die Herden der anderen Gruppe konnten deutlich reduziert werden.
Mehr als eine Ressource
Nicht zuletzt ist beim Konzept des Environmental Peacebuilding die Rolle der Natur für uns Menschen sehr wichtig. Für die Teilnehmenden am Fachaustausch war klar: Natur ist nicht einfach eine Ressource, über die wir als Menschen frei verfügen können, sondern sie ist der Ort, von dem alles Leben abhängt. Holmer Perez von der Kleinbauernorganisation Ascamcat aus Catacumbo in Kolumbien brachte diese Vorstellung so auf den Punkt: "Land ist nicht einfach irgendein Gebiet. Es ist unsere Erde. Es ist der Ort, wo wir geboren wurden, wo wir leben und wo wir sterben."
Für alle Teilnehmenden war der Fachaustausch eine persönliche Bestärkung ihrer Arbeit. Auch wenn die Kontexte, in denen sie arbeiten, unterschiedlich sind, gibt es ähnliche Herausforderungen. Eine persönliche Vernetzung ermöglicht es, voneinander zu lernen und erfolgreiche Strategien für den eigenen Kontext zu adaptieren. Für den ZFD insgesamt zeigten die vielfältigen Beispiele, vor welche Herausforderungen der Klimawandel und die zunehmende Ressourcenknappheit die zivile Friedensarbeit stellen, aber auch welche Chance darin liegen kann, wenn man diesen Herausforderungen gemeinsam entgegentreten kann.
14.11.2024
Den Text verfasste Samuel Stauß für die Homepage des Konsortiums ZFD, zu dem AGIAMONDO gehört.