Mangelnde Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, ein schlechtes Bildungssystem mit steigenden Abbruchquoten, unzureichende Gesundheitsversorgung, hohe Kriminalität, Drogenmissbrauch, Wohnungsnot – Schwester Josephine Muthoni Kwenga kennt die Probleme, die den Alltag vieler Menschen in Nakuru County prägen. Die meisten Familien leben in einfachen Lehm- und Blechhütten. Ihnen fehlt es an Geld und an der Gewissheit, länger vor Ort bleiben zu können. Zu unsicher ist die Lage, zu oft sind sie schon vertrieben worden.
Besonders im Kontext von Wahlen schlagen politische Auseinandersetzungen in Kenia mitunter in offene, teils inter-ethnische Gewalt um. Nach den Wahlen 2007/2008 etwa kam es vielerorts zu Unruhen, auch in Nakuru. "Das hat gravierende Folgen für die arme Bevölkerung, vor allem für Frauen und Kinder", sagt Schwester Josephine. Aufgrund der ständigen Konflikte, des Kampfes um knappe Ressourcen und Korruption sei die Regierung nicht in der Lage, für sie zu sorgen.