Die brutalen Massaker der Hamas an israelischen Zivilist*innen verurteilen wir auf das schärfste. Die Bombardierungen des Gazastreifens durch die israelische Armee als Reaktion auf den Terror der Hamas haben zu massiven Zerstörungen und zahlreichen Toten in der Zivilbevölkerung geführt. Mit größter Sorge sehen wir, dass der Konflikt zusehends eskaliert. Die Bemühungen um Frieden in der Region, für den sich unsere Partnerorganisationen engagieren, müssen weitergehen. Sie benötigen gerade jetzt unsere verstärkte Unterstützung. Aus Gewalt entsteht weitere Gewalt. Frieden und Sicherheit lassen sich nicht mit Gewalt erzwingen.
Zwei Vertreter unseres Projektpartners im Programm Ziviler Friedensdienst (ZFD), die Combatants for Peace (CfP), berichteten heute in der AGIAMONDO-Geschäftsstelle über die Arbeit vor Ort und die Herausforderungen in der gegenwärtigen Situation. CfP ist eine von Israelis und Palästinensern gegründete Graswurzelbewegung, die sich in Israel und den Palästinensischen Gebieten in Form von gewaltlosem Widerstand für eine friedliche Lösung des Nahostkonflikts einsetzt.
Rotem Levy und Usama Eliwat drückten ihre tiefe Betroffenheit über die Eskalation der Gewalt aus. Viele Mitglieder der Bewegung trauern um Angehörige, Freundinnen und Freunde, die den Angriffen der Hamas oder dem Bombardement von Gaza zum Opfer gefallen sind. Unser Mitgefühl gilt ihnen und allen Menschen in der Region, die um Angehörige trauern oder in Ungewissheit über ihren Verbleib sind.
Die Combatants for Peace sind davon überzeugt, dass sich der Israel-Palästina-Konflikt nicht mit Waffengewalt lösen lässt und treten daher für einen anderen Weg ein. Die Mitglieder verstehen sich als Aktivist*innen, die in ihren gemeinsamen Aktionen eine Beendigung der israelischen Besatzung der palästinensischen Gebiete und ein Ende der Gewalt auf beiden Seiten fordern und durch Dialog und Verständigung auf eine neue Realität hinarbeiten. Den Kern bilden regionale Gruppen, die in verschiedenen Regionen des Westjordanlandes und in Israel tätig sind.
CfP erklärt: "Für uns und unsere Bewegung ist dies ein entscheidender Moment, in dem wir alle tief in uns gehen müssen, um entschlossen gemeinsam voranzukommen. Wir rufen zu Gewaltlosigkeit auf, zu einem neuen Sinn für Menschlichkeit und zu besseren Tagen für unsere Kinder. Unsere Bewegung weiß, dass es ohne ein Ende der Besatzung keine Zukunft gibt. Wir haben fast sechs Jahrzehnte militärischer Kontrolle über die Zivilbevölkerung und eine erstickende Blockade des Gazastreifens seit 16 Jahren erlebt. Unsere Organisation wurde vor fast 20 Jahren von Menschen gegründet, die aus erster Hand wissen, dass Gewalt nur Gewalt erzeugt, dass niemand im Krieg gewinnt und dass wir alles Leben schützen müssen, indem wir einen anderen Weg finden. Und wir glauben immer noch an einen gewaltfreien Weg, auch jetzt, besonders jetzt."
18.10.2023