"Unsere Klienten lernen durch die aktive Beteiligung am Erhalt des Gartens, Verantwortung zu übernehmen – für die Gemeinschaft, aber auch für die Umwelt und schließlich für sich selbst", sagt Nina Kreißl, Fachkraft im Zivilen Friedensdienst von AGIAMONDO im "House of Grace". Das Team der Rehabilitationseinrichtung für aus der Haft entlassene Straftäter ist überzeugt, dass die Übernahme von Verantwortung zur Bewahrung der Schöpfung ein wichtiger und zentraler Schritt hin zu einer gesunden und friedlichen Gesellschaft ist. Damit die rund 200 Quadratmeter große ökologische Zone allen Zielgruppen des Hauses zugutekommt, wurde in der Mitte eine offene Rasenfläche angelegt. Hier finden Meditationen statt und hier trifft man sich zum geselligen Beisammensein etwa beim Grillen. Gerade in Zeiten der Pandemie bieten die Freiluftaktivitäten einen willkommenen Mehrwert.
Um die Hochbeete herum haben die Teilnehmer des Gartenprojekts mehrjährige Kräuter und Nutzpflanzen gesetzt. Durch die ausgeklügelte Bepflanzung kommt die Anlage ohne Pestizide und Herbizide aus. "Auf diese Weise schützen wir das Gemüse in den Hochbeeten vor Krankheiten und locken Insekten an. Das ist für einen gesunden Garten sehr wichtig", sagt Eli Badran. Der "grüne Kopf" des Gartenprojekts gibt sein Wissen über Pflanzen an die Neugärtner weiter. Unterstützt wird er dabei von einem Ex-Häftling, der inzwischen eine Ausbildung zum Gärtner absolviert.