Seit April 2023 arbeiten Sie als Fachkraft bei Caritas Colombia, wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?
Ich betreue mehrere Projekte der Nothilfe, Friedensförderung und Katastrophenprävention in Kolumbien und in den Nachbarländern. Dafür arbeite ich eng mit den Partnerorganisationen von Caritas Colombia zusammen. In den vergangenen Wochen habe ich die Projektteams kennengelernt und war viel auf Reisen. Anders als bei meinem früheren Job in Freiburg bin ich jetzt viel näher dran an den Menschen – in den Teams und in den Gemeinden – und kann meine Arbeit mehr mitgestalten. Ich bringe keinen vorgefertigen Plan mit, den wir hier abarbeiten, sondern kann mit den Teams und Partnern neue Ideen entwickeln und umsetzen.
Warum haben Sie sich für AGIAMONDO entschieden?
AGIAMONDO ist für mich kein neuer Akteur. Ich hatte mich 2016 schon einmal bei AGIAMONDO für eine Stelle im Ausland beworben, für die ich jedoch nicht ausgewählt wurde. Dann begann ich mit Caritas international in Freiburg als Referent für die Länder Kolumbien, Venezuela und Ecuador zu arbeiten. In dieser Position war ich in engem Kontakt mit AGIAMONDO. An der Organisation habe ich schon damals die familiäre Atmosphäre geschätzt und die gute Zusammenarbeit mit ihren Fachkräften. Auch die Unterstützung für Familien war für mich ein wichtiger Faktor. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass AGIAMONDO auch jungen Leuten einen guten Einstieg in dieses Berufsfeld ermöglicht.
Wie sind Sie auf die Stelle als Fachkraft aufmerksam geworden?
Über meine vorherige Stelle als Lateinamerika-Referent bei Caritas international kenne ich die Partner und Projekte vor Ort. Als die Stelle als humanitärer Berater bei Caritas Kolumbien frei wurde, habe ich mich darauf beworben. Ich finde, es erleichtert den Perspektivwechsel – gerade in der Entwicklungszusammenarbeit – wenn man selbst einmal für längere Zeit vor Ort lebt und die Projekte nicht nur vom Schreibtisch aus betreut.
Wie liefen das Auswahlverfahren und die Vorbereitung ab?
Weil AGIAMONDO mich von meiner früheren Bewerbung und Caritas mich aus der Zusammenarbeit gut kannten, hatte ich eine sehr kompakte Vorbereitungszeit. Ich bin aus Freiburg nur für ein psychologisches Gespräch, den Kurs zur Beratungsrolle und für das Sicherheitstraining nach Köln gekommen. Bei letzterem war auch meine Frau dabei, die Kinder wurden in der Zeit bei AGIAMONDO betreut. Das war ein gutes Angebot, aber trotzdem war es eine anstrengende Zeit für uns als Familie.
Wie schauen Sie auf die ersten Wochen zurück?
Kolumbien ist für mich ein vertrautes Land. Meine Frau kommt von hier, wir haben zwei gemeinsame Kinder – vier und zwei Jahre alt – und wussten, was uns vor Ort erwartet. Insofern haben wir uns in der kurzen Zeit schon gut eingefunden. Bei der Arbeit ist die Anfangszeit natürlich sehr bewegt und manchmal auch stressig, aber ich lerne jeden Tag Neues.
Wie läuft die Begleitung durch AGIAMONDO vor Ort?
Seitdem ich in Kolumbien bin, ist AGIAMONDO für mich in den Hintergrund gerückt – im positiven Sinne. Ich bin vor allem wegen administrativer Dinge, wie Abrechnungen in Kontakt. Das läuft super. Auch der Kontakt mit meiner Referentin in Köln ist gut. Hier in Kolumbien habe ich Ansprechpersonen, die näher an meinen Aufgaben dran sind.
02.10.2023
Interview: Eva Tempelmann