Begleitung beim Freiwilligendienst in Deutschland

Zum Abschluss des FID-Seminars fuhren alle Teilnehmer*innen nach Köln, um den Dom zu besichtigen.

Um Erfahrungsaustausch und Weiterbildung ging es im Seminar für junge Menschen aus Afrika und Lateinamerika, die einen Freiwilligdienst in deutschen Organisationen leisten. Veranstalter war die FID-Fachstelle internationale Freiwilligendienste (FID) bei AGIAMONDO.

 

Im November trafen sich internationale, sogenannte Süd-Nord-Freiwillige bei einem Begleitseminar im Haus Venusberg/Bonn. Sie kamen aus Südafrika, Ruanda, Tansania, Mexico, Kolumbien und Ecuador und leisten derzeit einen Freiwilligendienst bei den Kolping Jugendgemeinschaftsdiensten, dem Badischen Roten Kreuz oder bei kleinen Partnerschaftsvereinen wie Friends of Ruanda e.V.  oder Friends e. V. 

Viele Mitgliedsorganisationen der FID nehmen Jugendliche für einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Deutschland auf, die mehrheitlich über das Förderprogramme weltwärts finanziert werden. Die Freiwilligen werden von den Partnerorganisationen in ihren Heimatländern ausgewählt und vorbereitet und arbeiten dann in BFD-Einsatzstellen, wie z. B.  in sozialen oder ökologischen Einrichtungen in Deutschland. Im Rahmen des deutschen BFD-Vertrags müssen sie in Deutschland 25 Seminartage absolvieren. In diesem Kontext bietet die FID sogenannte Begleitseminare an.

Das Begleitseminar für internationale Freiwillige, die in Deutschland ihren Freiwilligendienst machen, fand im Haus Venusberg in Bonn statt.
Bei den internationalen Freiwilligen aus afrikanischen und lateinamerikanischen Ländern sprachen besonders die jungen Frauen selbstbewusst über ihre Anliegen und Bedürfnisse.
Statements der Jugendlichen/jungen Erwachsenen zum FID-Seminar und über AGIAMONDO
Die Übung "Warmer Rücken" ist ein Spiel, bei dem die Teilnehmer*innen der Person vor ihnen Komplimente und Stärken auf das Papier schreiben, welches diese auf dem Rücken tragen. Das Spiel stärkt den Zusammenhalt der Gruppe.

25 Freiwillige zwischen 20 und 30 Jahren trafen sich im Haus Venusberg. Die meisten von ihnen hatten sich schon in den Partnervereinen der Trägerorganisationen in ihren jeweiligen Ländern sozial engagiert und erhielten dadurch die Möglichkeit einen Freiwilligendienst in Deutschland zu leisten. So bekommen sie Einblick in deutsche Institutionen und lernen das Land kennen.

Besonders beeindruckt hat mich, wie selbstbewusst vor allem die jungen Frauen ihre Meinungen vertraten und wie sie über ihre Gefühle und Bedürfnisse sprachen.

Judith Behrens, Referentin für pädagogische Fortbildung & Begleitung/FID

Manche Teilnehmerinnen waren schon lange, andere erst kurze Zeit in Deutschland. Ihre beruflichen Hintergründe und die Institutionen, in denen sie mitarbeiten, sind sehr unterschiedlich: Die Bandbreite reichte vom Kolping-Hotel über Kindergärten bis hin zu Seniorenheimen. So kam eine vielfältige Mischung an Themen zusammen. Neben den geplanten Seminareinheiten gab es viel Raum für eigene Anliegen der Gruppe. Dies gehört zum Konzept der Begleitseminare. Zu den Anliegen gehörten der Umgang mit Einsamkeit und Heimweh sowie Tipps und Tricks rund um das Leben in Deutschland. Auch die bisherigen Erfahrungen in Deutschland zu reflektieren und der Ausblick auf die verbleibende Dienstzeit, waren wichtige Themen.

Das englischsprachige Seminar wurde von drei Personen pädagogisch begleitet. Die Seminarteile "Umgang mit Rassismuserfahrungen", der als Empowerment-Einheit angelegt war, und die Präventionsschulung zum "Umgang mit sexualisierter Gewalt" hielten externe Referent*innen. Der Ausflug zum Kölner Dom war ein schöner Seminarabschluss.

26.11.2024

Text: Judith Behrens/Ursula Radermacher