In fünf Bistümern, die besonders von Bürgerkriegsgewalt betroffen waren, wird Monika Lauer Perez zusammen mit den Mitarbeiter*innen der lokalen Sozialpastoral, Beziehungsaufbau und Vertrauensbildung zwischen Akteuren fördern.
In vielen Regionen leben Opfer und Täter Tür an Tür und das soziale Miteinander ist von zerstörten Beziehungen, Misstrauen und Ängsten geprägt. Der Aufbau des ersehnten Friedens und die angestrebte Versöhnung auf individueller und gesellschaftlicher Ebene wird z. B. durch die große soziale Ungleichheit im Land erschwert. Hinzu kommen der internationale Drogenhandel, die innergesellschaftliche Polarisierung und die immer noch andauernde Gewalt durch alte und neue bewaffnete Akteure. Der aktuelle Präsident der Republik ist ein Ex-Kombattant, der in den 1980erJahren demobilisierten Guerillagruppe M 19. Er ist der erste politisch linksgerichtete Amtsträger, der in dem seit Jahrzehnten von brutaler Gewalt gepeinigten Land einen "Umfassenden Frieden" aufbauen möchte.
Die katholische Kirche in Kolumbien hat ihm dafür ihre volle Unterstützung zugesagt. Das ist wichtig, denn in vielen entlegenen Regionen ist die Kirche die einzige vertrauenswürdige Institution für die Menschen. Gemeinsam mit den Bischöfen, Geistlichen, Ordensleuten und Mitarbeiter*innen der Sozialpastoral von Caritas Colombia wird Monika Lauer Perez dieses Ziel unterstützten. Dazu gehören partizipative Workshops mit afrokolumbianischen und indigenen Gemeinschaften zum Thema "Versöhnung" und der Aufbau von Selbsthilfegruppen zur Verarbeitung gewaltbelasteter Erlebnisse. Außerdem die Ausbildung von Freiwilligen als Begleiter*innen von traumatisierten Menschen im Alltag, die vielfältigen Stressfaktoren ausgesetzt sind. Auch Seminare zu Themen wie "Psychosoziale Auswirkungen von politisch motivierter Gewalt" und "Friedens- und Versöhnungsarbeit", gehören zu ihren Aufgaben. Letztere basieren auf den Empfehlungen der Wahrheitskommission, deren Bericht vor knapp einem Jahr erschienen ist. Für Mitarbeitende der Sozialpastoral auf nationaler Ebene wird Monka Lauer Perez "Trainings on the job" durchführen und die Einrichtung von Dialogforen zwischen zivilgesellschaftlichen und politischen Akteuren unterstützen.
Die Stelle wird vom Lateinamerika Hilfswerk Adveniat finanziert. Monika LauerPerez verfügt über langjährige berufliche Erfahrungen in der Friedens- und Versöhnungsarbeit in lateinamerikanischen Ländern. Sie hat einen Master in Peace Studies und in Psychologie. In den vergangenen Jahren war sie Referentin bei Adveniat für Kolumbien und für staatlich geförderte innovative Projekte lateinamerikaweit. Außerdem leitete sie das Team Personalentwicklung bei AGIAMONDO. Wir wünschen ihr einen guten Start in Bogota.
01.05.2023
Text: Monika Lauer Perez/Ursula Radermacher