Die Cross-Border Peace-Abteilung wurde im letzten Jahr errichtet und widmet sich mit Unterstützung der ZFD-Fachkraft neuen Ansätzen der Konfliktbearbeitung. „In der Zusammenarbeit mit den Gemeinden entlang der ugandischen Grenze wurde deutlich, dass es in der Friedensarbeit eines holistischeren Ansatzes bedarf“, so Sophia-Marie Zimmermann. „Langfristige und nachhaltige Veränderungen können nur geschehen, wenn Frieden und Natur zusammengedacht werden“, so die AGIAMONDO-Fachkraft im Zivilen Friedensdienst weiter.
Ein Friedensdorf mitten im Konfliktgebiet
Unter dem Ansatz des „environmental peacebuilding“ soll in Oropoi, wenige hundert Meter von der ugandischen Grenze entfernt, ein Friedensdorf entstehen. Die Idee dazu hatte der Pfarrer Father Victor Mwekwasize. Gemeinsam mit Mitgliedern seiner Grenzgemeinde hat er sie weiterentwickelt, ein endlos weites Stück Land steht dafür zur Verfügung. Der gemeinsame ökologische Anbau von heimischem Obst und Gemüse sowie von Pflanzen für die Bienenweide soll ein Kernelement sein. Honig kann zu Kosmetik- und Medizinprodukten verarbeitet und lokal vermarktet werden. Ein Gemeinschaftszentrum soll errichtet werden, das nicht nur eine Plattform für friedlichen Austausch und Diskussion, sondern auch für gemeinsames Lernen bieten soll. Gemeinsame kulturelle Veranstaltungen sollen hier zu gegenseitigem Verständnis und Wertschätzung zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen auf beiden Seiten der Grenze beitragen. Der Ort des Projekts ist strategisch gewählt: direkt am Fuße des Berges, über den die Menschen vom einen ins andere Land wandern. "Es ist wichtig, dass wir die Menschen zusammenbringen. Die Natur kann uns dabei helfen - wir haben hier ein sehr fruchtbares Gebiet. Wir wollen ein Verständnis dafür entwickeln, dass diese Ressourcen nicht als Konfliktpunkt sondern als kostbares Bindeglied wahrgenommen werden“, erklärt Father Victor. Bei alldem werden sich die Menschen hier furchtlos begegnen können – denn alle Waffen müssen vor dem Friedensdorf abgelegt werden. Diese Regelung setzt eine Empfehlung der diesjährigen inter-diözesanen Friedenskonferenz um, an der Vertreter*innen aller angrenzenden Länder teilnahmen. Die von der Cross-Border Peace Abteilung organisierte Veranstaltung beschäftigte sich mit dem Thema der friedlichen Entwaffnung der Nomaden, und der Frage, wie sich die Kirche an der Umsetzung beteiligen kann.