AGIAMONDO verabschiedet Martin Vehrenberg

Martin Vehrenberg

Mitte April ist Martin Vehrenberg in den Ruhestand gegangen. 37 Jahre lang gestaltete und prägte er die Arbeit des AGIAMONDO e.V.

Als stellvertretender Geschäftsführer verantwortete er seit 2012 den Zivilen Friedensdienst (ZFD), die Bereiche Personalvermittlung im Auftrag, Personalgewinnung, Verträge und Soziale Sicherung sowie die FID Fachstelle internationale Freiwilligendienste.

1987 kam der Diplom-Agraringenieur als Trainee zur damaligen Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) nach Köln. Von 1990 bis 1993 leitete er als Fachkraft der AGEH – heute AGIAMONDO – das Entwicklungsbüro der Diözese Bubanza in Burundi. Nach seiner Rückkehr übernahm er die Position des Regional- und Programmreferenten. In dieser Eigenschaft trug er Verantwortung für die Vermittlung von Fachkräften nach Ostafrika. Seit 1999 war Martin Vehrenberg maßgeblich am Aufbau des Programms "Ziviler Friedensdienst" bei AGIAMONDO beteiligt. Im Konsortium ZFD hat er den Aufbau des ZFD als staatlich-zivilgesellschaftliches Gemeinschaftswerk mitgestaltet. Von 2001 bis 2011 leitete er die Abteilung "Personal und internationale Zusammenarbeit".

2018 wurde Martin Vehrenberg als Vertreter des ZFD-Konsortiums in den Beirat der Bundesregierung für Krisenprävention und Friedensförderung berufen. Hier engagierte er sich für die Arbeitsvorhaben zu friedenspolitischer Kohärenz deutscher Afrikapolitik und zu zivilen Planzielen der Bundesregierung.

Die Anwaltschaft für die Partner vor Ort war Martin Vehrenberg ein wichtiger Aspekt in seinem beruflichen Wirken. Personelle Zusammenarbeit verstand er vor allem als solidarischen Dienst, den Fachkräfte im Globalen Süden und Norden als Beitrag zum weltweiten Gemeinwohl leisten. Die Begründung des Entwicklungshelfergesetzes, dass die zurückgekehrten Fachkräfte mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen zu gesellschaftlichen Veränderungen beitragen sollten, war für ihn ein politischer Auftrag, zu Völkerverständigung, Versöhnung und mehr Gerechtigkeit beizutragen.

Die Begegnungen mit den Partnern waren ihm dabei immer auch ein persönliches Anliegen. Dass darin gemeinsame Lösungen von globalen Problemen gefunden werden konnten, verstand er als eine moderne Form von gemeinsamem Lernen. Motivation und Bestätigung gab ihm für seine Arbeit immer wieder das wertschätzende Feedback der Partnerorganisationen und deren Bestätigung, wie wirksam die Zusammenarbeit mit Fachkräften sei.

Bei der offiziellen Verabschiedung hob Vorstandsmitglied Birgit Mock in ihrer Laudatio hervor, dass Martin Vehrenberg Brücken zwischen den Welten gebaut habe. Den Partnern mit Personeller Zusammenarbeit zu ermöglichen, ihre Ziele zu erreichen und sie stark zu machen, sich dafür entsprechend einzusetzen, sei ihm stets ein Anliegen gewesen. Sie würdigte sein fundiertes, von konkreten Erfahrungen getragenes Fachwissen ebenso wie seinen Blick auf systemische Zusammenhänge in der Entwicklungszusammenarbeit.

Birgit Mock dankte Martin Vehrenberg für sein fast 40 Jahre andauerndes Engagement, in dem er AGIAMONDO entscheidend geprägt habe. Er habe dazu beigetragen, dass der Verein bis heute politische Einflussnahme und praktische Arbeit vor Ort verbinde und dass AGIAMONDO zu einer professionellen, wirkungsvollen und menschlichen Adresse für internationale Zusammenarbeit geworden sei. 

12.04.2024

Text: Katharina Engels