Festakt zum 60-jährigen Bestehen der AGEH und Umbenennung in AGIAMONDO

Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter in Köln

Rund 300 geladene Gäste haben am 15. November beim Jubiläumsfestakt in Köln das 60-jährige ‎Bestehen von AGIAMONDO – bis dato AGEH – gefeiert. Neben Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin ‎im BMZ, und Erzbischof Dr. Ludwig Schick waren weitere Vertreter aus Kirche und Politik, Fachkräfte und ‎Mitarbeiter von AGEH/AGIAMONDO sowie Vertreter der Partnerorganisationen aus der ganzen Welt ‎nach Köln gekommen, um das Jubiläum zu begehen und bei der Umbenennung der AGEH in ‎AGIAMONDO dabei zu sein.‎

Eingeläutet wurden die Feierlichkeiten mit einem Dankgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter in Köln. Erzbischof Dr. Ludwig Schick zelebrierte die Heilige Messe gemeinsam mit Pater Dr. Stephan Kessler SJ, Father Dr. Mathew Pagan aus dem Südsudan, Father Peter Konteh aus Sierra Leone und Father Sumo-Varfee Molubah aus Liberia.

„Die AGEH sucht, sendet und betreut gut ausgebildete Arbeitskräfte, damit sie in der weiten Welt in den verschiedensten Bereichen des Entwicklungsdienstes für die Ausbreitung des Reiches Gottes tätig sind“, so Erzbischof Schick, der als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz für die AGEH/AGIAMONDO zuständig ist. „Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe, damit Menschen, ihre Länder und Völker sich selbst entwickeln können. Dabei sind die Ideale des Reiches Gottes - Gerechtigkeit, Friede und Wohlergehen für alle Menschen - Richtschnur und Ziel“, so Schick weiter.
 

Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei seiner Predigt
Imbiss für die Gäste im Rautenstrauch-Joest-Museum
Der Vorstandsvorsitzende von AGIAMONDO, Dr. Markus Demele, begrüßte die Gäste‎
Die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes (rechts) im Gespräch mit Moderatorin Dr. ‎Friederike Repnik (AGIAMONDO)‎
Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche ‎Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)‎
Salsa-Band „Sin Fronteras“‎

Staatssekretärin Flachsbarth: „AGEH stets wichtiger und willkommener Partner“

Nach dem Dankgottesdienst wurden die Feierlichkeiten im nahe gelegenen Rautenstrauch-Joest-Museum fortgeführt. Dr. Maria Flachsbarth, Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) würdigte in ihrer Ansprache die Arbeit von AGEH/AGIAMONDO. Die AGEH sei in den vergangenen 60 Jahren stets ein wichtiger und willkommener Partner des BMZ gewesen, der das „Vertrauen der Menschen genießt“ und dort wirke, „wo staatliche Institutionen nicht hinkommen oder hindürfen.“ Das Besondere am AGEH-Ansatz sei der gleichberechtige Austausch mit den Menschen auf Augenhöhe. Den Fachkräften sprach Flachsbarth für ihr Engagement ihren Dank aus und wies darauf hin, dass sie damit dazu beitrügen, die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 umzusetzen und die rückehrenden Fachkräfte wirkten mit ihren Erfahrungen in ihren Heimatländern „nach innen“.

AGIAMONDO Engagement-Preis für  Maria Oberhofer: „Danke der AGEH für ihren Mut“

Beim Jubiläumsfestakt zum ersten Mal verliehen wurde der AGIAMONDO Engagement-Preis. Der Preis, mit dem Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich im Entwicklungs- und Friedensdienst in besonderer Weise eingebracht haben, ging an AGIAMONDO-Fachkraft Maria Oberhofer, die im Auftrag des Kindermissionswerks 'Die Sternsinger' e. V. als Beraterin für die Bereiche Landfragen, Menschenrechte und Erziehung beim Instituto Regional da Pequena Agropecuária Apropriada (IRPAA) in Brasilien tätig ist.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick würdigte in seiner Laudatio Oberhofers Einsatz für die Rechte der Menschen in der Region Caatinga, in der aufgrund reicher Vorkommen von Bodenschätzen Landvertreibung, Unterdrückung und Bedrohung eine lange Tradition haben und deren sensibles Ökosystem – und damit die Existenz der Menschen – durch den Abbau dieser Bodenschätze zunehmend unter Druck gerät. „Frau Oberhofer, Ihre Arbeit ist ein Beispiel dafür, was durch die Liebe zu den Menschen und der Ergriffenheit und Demut vor der Umwelt bewirkt werden kann“, so Erzbischof Schick in seiner Laudatio.

„Ich danke der AGEH für den Mut, mir vor 24 Jahren einen Vertrag gegeben zu haben, denn meine Arbeit war es, Wasseradern mit der Wünschelrute aufzuspüren. Darüber wird viel gelächelt. Doch wer zuletzt gelacht hat waren die Menschen im trockenen Nordosten Brasiliens“, so Maria Oberhofer bei ihrer Dankesrede.

Father Sumo-Varfee Molubah (AGIAMONDO-Partner Liberia) und Father Dr. Mathew Pagan ‎‎(AGIAMONDO-Partner Südsudan) im Gespräch mit Moderatorin Dr. Friederike Repnik ‎‎(AGIAMONDO)‎
Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei der Laudatio auf Maria Oberhofer zum AGIAMONDO ‎Engagement-Preis
Übergabe des AGIAMONDO-Engagement-Preises an Maria Oberhofer
Fachkraft Maria Oberhofer bei Ihrer Dankesrede zum AGIAMONDO Engagement-Preis
„Vom Weltdienst zum Entwicklungdienst“: Michael Detscher (AGIAMONDO) im Gespräch mit ‎den Süd-Nord-Fachkräften Dr. Jaime Díaz (Kolumbien) und Stella Matutina (Philippinen)‎
‎AGEH wird zu AGIAMONDO: Geschäftsführerin Dr. Claudia Lücking-Michel erläutert die ‎Bedeutung des neuen Namens
„Die Vorstellung der nachholenden Entwicklung ist überholt. Nicht mehr wir helfen anderen, sondern wir lernen gemeinsam“, so Claudia Lücking-Michel zum Namen AGIAMONDO.

Neben Oberhofer nominiert waren Father Peter Konteh, Direktor beim ZFD-Projektpartner Caritas Freetown, Sierra Leone und Manfred Rink, ZFD-Fachkraft in Monrovia Liberia.
Schirmherr des AGIAMONDO Egagement-Preises ist Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen, finanziell unterstützt wird der Preis von der Pax Bank.
 

Von AGEH zu AGIAMONDO: „Vorstellung der nachholenden Entwicklung ist überholt“

AGIAMONDO-Geschäftsführerin Dr. Claudia Lücking-Michel ging in ihrer Ansprache auf die Umbenennung der AGEH in AGIAMONDO ein. Das Entwicklungsverständnis und auch die Arbeit von AGEH bzw. AGIAMONDO haben sich grundlegend verändert. „Die Vorstellung der nachholenden Entwicklung ist überholt. Nicht mehr wir helfen anderen, sondern wir lernen gemeinsam“, so Lücking-Michel. Der Name AGIAMONDO trägt dem Rechnung: Er setzt sich zusammen aus agere = lat. Handeln und mundo = lat. Welt und verdeutlich die Essenz der Arbeit von AGIAMONDO: „gemeinsam handeln für eine Welt“.

In weiteren Festreden und Bühnendiskussionen kamen beispielsweise die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Father Sumo-Varfee Molubah (AGIAMONDO-Partner Liberia) und Father Dr. Mathew Pagan (AGIAMONDO-Partner Südsudan), die Süd-Nord-Fachkraft Stella Matutina, und Dr. Jaime Díaz, Direktor des AGIAMONDO-Projektpartners Corporación Podion zu Wort. Während des Empfangs und zwischen den Beiträgen brachte die Band „Sin Fronteras“ Salsa-Klänge in die Räumlichkeiten des Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln. Auf Einladung der AGIAMONDO-Geschäftsführer Martin Vehrenberg und Claudia Lücking-Michel hatten die Gäste nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen.