ZFD-Fachkraft Sarah Kovac arbeitet bei Centro Sociojurídico para la Defensa Territorial (SIEMBRA) in Bogotá mit. Die NGO unterstützt lokale Gemeinschaften an der Pazifikküste des Chocó, in Cajamarca, Tolima und Huila in ihrem Kampf selbstbestimmt über ihre Gebiete entscheiden zu können. Das ist angesichts von Landkonflikten, illegalem Bergbau, Umweltzerstörung sowie sozialer Ungerechtigkeit sehr herausfordernd. SIEMBRA begleitet und unterstützt Gemeinschaften bei verschiedenen Prozessen zur Verteidigung und Gewährleistung ihrer Rechte und folgt dabei einem sozialrechtlichen Ansatz.
Ein besonderer Schwerpunkt ist das Engagement rund um den Fluss Atrato, dem vom kolumbianischen Verfassungsgericht 2016 eine eigene Rechtspersönlichkeit (Urteil T622) zugesprochen wurde. Im Urteil geht es sowohl darum, im Einzugsgebiet des Atrato eine möglichst intakte Umwelt wiederherzustellen, als auch darum die dort lebenden Gemeinden zu unterstützen. Dies soll durch verschiedene Maßnahmen wie die Aufforstung gerodeter Flächen und der Verbesserung der Wasserqualität erreicht werden. Kolumbien hat umweltrechtlich eine der fortschrittlichsten Gesetzgebungen weltweit, deren Umsetzung ist jedoch oft sehr schlecht und Umweltschützer*innen werden häufig bedroht.
Als Sozialwissenschaftlerin für sozial-ökologische, partizipative Forschung wird Sarah Kovac besonders bei der Einforderung der Umsetzung des Urteils T622 beitragen, indem sie die betroffenen Gemeinden und Organisationen durch Recherchen, wissenschaftliche Analysen und kommunikative Arbeit bei der Einforderung ihrer ökologischen und sozialen Rechte unterstützt. Ihr Studium hat Sarah Kovac mit einem Master of Science in Technologie und Ressourcenmanagement in den (Sub-)Tropen an der Technischen Hochschule Köln sowie einem Bachelor in internationalem Politikmanagement an der Hochschule Bremen abgeschlossen. Sie reist am 13. Februar 2025 nach Kolumbien aus. Wir wünschen ihr einen guten Start in Bogotá.
12.02.2025