Viehhirten auf den Klimawandel vorbereiten
Die Bevölkerung in den Ländern am Horn von Afrika lebt seit Langem mit regelmäßigen Dürreperioden. Durch den globalen Klimawandel treten diese regelmäßiger und verstärkt auf. Darunter leiden besonders Pastoralisten, das sind Nomaden bzw. Halbnomaden, die ihr Vieh, Weideland und ihre Wasserstellen verlieren. Um die übrig gebliebenen Ressourcen gibt es teilweise bewaffneten Konflikte.
Widerstandsfähigkeit erhöhen
2011 fand eine große Dürre in der Region statt. In der Folgezeit unterstützte Misereor die Hirten über ihre Partnerorganisationen mit Aufstockungen des Viehbestandes. Da stärkere Trockenzeiten als bleibendes Problem anzusehen sind, beauftragte das Hilfswerk den Agraringenieur Dr. Atsbaha Gebre-Selassie, einen Deutschen mit äthiopischen Wurzeln, damit, die Auswirkungen der Dürre und deren Folgen für die Hirten zu analysieren. Im Anschluss daran erhielt er als AGIAMONDO-Fachkraft in der Diözese Soddo/Südäthiopien den Auftrag, mit den Pastoralisten gemeinsam ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern. Finanziert wird die Stelle von Misereor.
Lange Autotouren und Vernetzung
Immer bemüht Kontakt zu Pastoralisten zu halten, fährt der Agraringenieur den Rinderhütenden Männern oft stundenlang mit dem Auto über Sandpisten in ihre Weidegebiete hinterher. Einfacher erreicht er ihre Frauen, Kinder und Alten, die in Dörfern lebend Subsistenzlandwirtschaft betreiben. Parallel zur individuellen Beratung arbeitet Dr. Atsbaha Gebre-Selassie mit Gruppen vor Ort zusammen, die im Kontakt mit Hirten stehen und teilweise Misereorpartner sind. Er fördert deren Vernetzung und Erfahrungsaustausch und nimmt Kontakt zu neuen NGOs auf, auch zu den lokal aktiven internationalen Organisationen, die mit Viehhirten arbeiten.